Die Schriftstellerin Anna Felder hat den Aargauer Literaturpreis der Aargauischen Kantonalbank bekommen. Ausgezeichnet wurde sie für ihr literarisches Gesamtwerk. Die 1937 im Tessin geborene Schriftstellerin lebt seit 40 Jahren in Aarau, schreibt jedoch in italienischer Sprache. Viele ihrer Werke wurden ins Deutsche übersetzt. So erschien etwa ihr erster Roman unter dem Titel «Quasi Heimweh» oder ihre Kurzgeschichten unter dem Titel «No grazie».
Besonders in ihren Kurzgeschichten, Hörspielen und Einaktern habe sie eine stilistische Meisterschaft von seltener Präzision und Originalität erreicht, stellte die Jury fest. Auf sich aufmerksam machte die Schriftstellerin erstmals 1970 mit dem Roman «Tra dove piove e non piove».
Darin beschrieb sie die Gefühle eingewanderter Italiener im Umgang mit Deutschschweizern. Das Material dazu hatte sie bei ihrer Tätigkeit als Sonderbeauftragte des Kantons Aargau für die soziale und kulturelle Integration junger italienischer Immigranten gesammelt.
Der Aargauer Literaturpreis der Aargauischen Kantonalbank ist mit 25 000 Franken dotiert. Preisträger waren bisher unter anderen Jean-Rodolphe von Salis, Hermann Burger, Hansjörg Schneider oder Martin R. Dean.
Sonntag
07.11.2004