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Dienstag
09.01.2007

Im Kanton Aargau soll sexistische Werbung nicht per Gesetz aus dem öffentlichen Raum verbannt werden. Der Grosse Rat lehnte am Dienstag eine Motion aus den Reihen der EVP mit 28 gegen 93 Stimmen ab. In der Debatte traten einzig Grossrätinnen an das Rednerpult. Sprecherinnen für die Fraktionen der SVP, FDP und CVP lehnten das Verbot ab, dafür machten sich Grossrätinnen der Fraktionen der SP und der Grünen stark.

«Cool und sexy zu sein, ist das akzeptierte Diktat», sagte EVP-Grossrätin und Motionärin Lilian Studer. Die Sexplakate würden die Jugendlichen überfordern. Die Grenzen zwischen Porno und Erotik würden verschwimmen, betonte eine SP-Grossrätin.

Gegen eine Tabuisierung und ein Verbot wehrte sich eine CVP-Grossrätin. Für die SVP-Fraktion sagte eine Grossrätin, es sei gefährlich, für alles Verbote zu erwirken. Der Regierungsrat sprach sich vor allem aus wirtschaftlichen und juristischen Gründen gegen ein Verbot aus. Der Regierungsrat lehne sexistische Werbung klar ab, sagte Landammann Kurt Wernli.

Studer verlangte in der Motion vom Regierungsrat Massnahmen, um Sexplakate auf öffentlichem Grund, von dort einsehbarem Privatboden sowie an öffentlichen Gebäuden zu verbieten. Ihr Vater, EVP-Nationalrat Heiner Studer, hatte im vergangenen Dezember in Bern eine parlamentarische Initiative mit der gleichen Forderung eingereicht. Die Junge EVP übergab im Dezember in Bern zudem eine Petition gegen sexistische Werbung mit 17 735 Unterschriften.