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Montag
30.12.2002

Die niederländische Kartellbehörde (NMa) hat fünf Mobilfunkunternehmen wegen unerlaubter Preisabsprachen Bussgelder von zusammen 88 Mio. Euro auferlegt. Die Firmen sollen Vergütungen für Unternehmen vereinbart haben, die Telefonabonnements für Handys verkauften. Diese Vergütungen hielten nach Darstellung der Behörden vom Montag die vom Konsumenten zu zahlenden Tarife künstlich hoch. Die höchste Busse soll mit 31 Mio. Euro die aus der niederländischen Postverwaltung entstandene KPN bezahlen. Die britische Gesellschaft Vodafone, die 24 Mio. Euro zahlen soll, und das zur Deutschen Telekom gehörende Unternehmen Ben, das mit 15,2 Mio. Euro bestraft wurde, sollen nach NMa-Darstellung die Initiative für die Absprachen ergriffen haben. KPN legte gegen das «exzessiv hohe Bussgeld» Beschwerde ein. Das Unternehmen räumte ein, dass vor eineinhalb Jahren ein Mitarbeiter an einem Treffen mit Vertretern anderer Unternehmen teilgenommen habe, bei dem über Vergütungen gesprochen worden sei. Das Treffen habe aber «keinen relevanten ökonomischen Effekt» gehabt. Sprecher der Konsumentenorganisation Consumentenbond forderten, dass die Verbraucher auf eine noch zu klärende Weise für die zu viel bezahlten Beträge entschädigt werden müssten.