Die Staatsanwaltschaft Münster hat einen tatverdächtigen Mann ausfindig gemacht, der über einen Mittelsmann einer Konsumentenschutzorganisation Millionen von Kundendaten verkauft hat. Die Ermittler haben die Wohnung des Verdächtigen (22) durchsucht und einen Rechner sowie weitere Datenträger sichergestellt, gab die Staatsanwaltschaft am Freitag bekannt.
Der Beschuldigte gab zu Protokoll, er habe in verschiedenen Call-Centern gearbeitet und festgestellt, dass sich mit dem Verkauf personenbezogener Daten Geld verdienen lasse. Die Daten habe er nicht aus den Call-Centern, sondern über Internetkontakte, mit denen er Tauschhandel betrieben habe. Er hatte dem Mittelsmann der Konsumentenschützer am letzten Samstag zwei CDs und eine DVD mit sechs Millionen Datensätzen verkauft, die zum Teil auch Kontodaten enthielten. Der Kaufpreis für die Daten betrug 850 Euro.
Der deutsche Verbraucherzentralen-Bundesverband (vzbv) wollte mit der Aktion prüfen, ob sensible Kundendaten leicht gekauft werden können. Anlass war eine Online-Anzeige, in der solche Daten zum Kauf angeboten wurden.
Samstag
23.08.2008