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Montag
18.07.2005

Der sechste Band der Abenteuer des Zauberlehrlings Harry Potter läuft in den USA «wie geschnitten` Brot»: In den ersten 24 Stunden nach Verkaufsbeginn am 16. Juli sind nach Berichten von Nachrichtenagenturen vom Montag bereits 6,9 Millionen Exemplare über die Ladentische geschoben worden. Doch erste Kritiken zeigen sich enttäuscht vom vorletzten Band.

«Es ist das halbherzigste Buch der Serie, und es scheint, als sei die Vollblutschriftstellerin diesmal nur mit halbem Eifer bei der Sache gewesen», bemängelt die auf US- und englische Literatur spezialisierte Kritikerin Felicitas von Lovenberg in der Montagausgabe der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) Band 6. Und Thomas Steinfeld, Ex-FAZ-Kritiker und heute bei der «Süddeutschen Zeitung» im Sold, befand: «Der sechste Band hat nicht den Reiz seiner Vorgänger, er besteht zu einem grossen Teil aus sachlichen und dramaturgischen Vorbereitungen auf das Finale, auf das siebte Buch. Es ist ein langes, überlanges Exerzitium, ein aus den Fugen geratenes Beibuch, unterbrochen vor allem vom hilflosen Gefummel, Geschmuse und von den Eifersüchteleien der pubertierenden Jugend.»

Trotzdem: «Harry Potter and the Half-Blood Prince» habe «alle Rekorde gebrochen», teilte das US-Verlagshaus Scholastic am Sonntag mit. Der US-Lizenznehmer des britischen Verlags Bloomsbury hatte für die erste Auflage des Buchs bereits 10,8 Millionen Exemplare gedruckt - auch das ein Rekord. Derzeit werde schon die zweite Auflage an den Buchhandel ausgeliefert.

Nur wenige Stunden nach der weltweiten Veröffentlichung sind die ersten vier Kapitel des neuen Harry-Potter-Romans bereits zum Download im Internet zu haben. Auf einem kostenpflichtigen, aber öffentlich zugänglichen Rechner in den USA findet sich eine entsprechende PDF-Datei.