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Samstag
19.11.2011

Aus den Kindheitserinnerungen ist das «Junior»-Heft kaum zu verbannen. Wer kennt das Heft mit dem lachenden Kopf im O der Überschrift nicht? Im November feiert «Junior» bereits sein 60-jähriges Bestehen. Grund genug also, dem Heft einen Artikel zu widmen.

1951 hatte Johann Hug die Idee für das «Junior»-Heft. «Er wollte eine Zeitschrift lancieren, die Erwachsenen und Kindern gefällt», sagte Geschäftsführerin Julia Hug am Donnerstag gegenüber dem Klein Report. In Apotheken oder anderen Geschäften wird «Junior» als Geschenk für die Kinder abgegeben. Die Detailhandelsgeschäfte kaufen die Zeitschrift, können auf der Rückseite werben und verteilen das Heft kostenlos an die Kunden mit Kindern. So gewinnt das Geschäft viel Sympathie bei den Familien. «Das war damals eine ganz neue und revolutionäre Geschäftsidee», so Julia Hug. «Da Johann Hug nicht nur ein innovativer Unternehmer, sondern auch ein guter Verkäufer war, hatte diese Vertriebsidee an Anhieb viel Erfolg.»

Herausgegeben wird das Heft vom Hug-Verlag, einem Familienbetrieb. Es ist das einzige Produkt, das der Verlag herausgibt. Mit Julia Hug ist der Verlag dieses Jahr bereits an die dritte Generation übergegangen.

«Junior» verzeichnet laut eigenen Angaben eine monatliche Gesamtauflage von 1,1 Millionen Exemplaren. Das Heft startete mit 20 000 Exemplaren und steigerte die Auflage in den vergangenen Jahren deutlich - wie? «Einerseits schaffen wir bei den Kindern eine hohe Nachfrage», so Julia Hug. Das funktioniere durch das redaktionelle Konzept, das sich an den Kinderwünschen orientiere: Comicserien, Rätsel, Gewinnspiele, Poster. «Andererseits pflegen wir unsere vielen Stammkunden sehr gut und akquirieren auch immer wieder Neukunden. Auch hier heisst es: innovativ sein», so Julia Hug. So würden beispielsweise die Werbemöglichkeiten für die Abonnenten auf der Heftrückseite stetig ausgebaut.

60 Jahre hat sich «Junior» bisher auf dem Markt behauptet, und «so lange wir uns weiterentwickeln und dabei die Marktanforderungen berücksichtigen, werden wir uns auch in Zukunft behaupten», sagte Julia Hug. Da gehöre es auch dazu, dass es mal einfacher und mal schwieriger sei.

«Das Geheimnis des Erfolgs», so Julia Hug, «liegt im interaktiven Austausch mit den jungen Lesern». Durch die Beteiligung der Kinder am redaktionellen Entstehungsprozess fordere «Junior» die Kreativität und Aktivität der Kinder. Redaktionsmitglied Tina Fritzsche ergänzte: Die Kinder würden eingebunden, «damit wir sicher sind, dass wir das richtige redaktionelle Angebot für unsere Zielgruppe haben. Die Kinder sind die besten Ideenlieferanten».

Das Heft hat 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, «vor allem Frauen», wie Tina Fritzsche gegenüber dem Klein Report sagte. Die meisten Mitarbeitenden würden Teilzeit arbeiten. Neben den Abos finanziert sich «Junior» auch durch Anzeigen.

Für das Jubiläum sind verschiedene Aktionen für die Kunden und ein grosser Wettbewerb für die Kinder geplant. Der Wettbewerb erreiche jetzt im Jubiläumsheft seinen Höhepunkt, so Tina Fritzsche. «Es gibt für das Gewinnerkind so viele Spielsachen, wie es tragen kann.» Laut Julia Hug gibt es zudem für alle Mitarbeiter Ende November einen mehrtägigen Verlagsausflug.