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Sonntag
17.11.2002

An den Kurzfilmtagen Winterthur hat der polnische Kurzspielfilm «Meska Sprawa» («A Man Thing») von Slawomir Fabicki den Hauptpreis im Wert von 10 000 Franken gewonnen. Die sechste Auflage der Kurzfilmtage Winterthur verzeichnete einen Besucherrekord. Von Freitag bis Sonntag sahen 7 500 Personen im Casinotheater und im Kino Palace 120 Filme aus 17 Ländern. Das entspricht 1 500 Besuchern mehr als im Vorjahr. Publikumsmagnet war der Internationale Wettbewerb mit sechs Filmblöcken, ebenfalls beliebt waren die Programme Südkorea sowie die Kurzfilme von Jacques Tati und Buster Keaton.

Die Jury des internationalen Wettbewerbs hat insgesamt sechs Filme ausgezeichnet und Preise im Gesamtwert von 34 000 Franken verliehen. Der Hauptpreisträger spielt in der bedrückenden Realität des heutigen Polen und erzählt drei Tage im Leben eines 13-Jährigen, der geheimzuhalten versucht, dass sein Vater ihn schlägt. Einziger Freund ist ein streunender Hund. Den Preis für die beste Schweizer Produktion (8 000 Franken) verlieh die Jury an den Spielfilm «Swapped» des Westschweizers Pierre Monnard. In dem amüsanten Kurzfilm werden die Nöte unter Kindern beschrieben, die einen langweiligen Vater gegen begehrte Sammelobjekte um- und wieder zurücktauschen.

Der Förderpreis für ein aussergewöhnliches Regietalent ging ex aequo an das deutsche Roadmusical «Ich muss gehen» von Florian Mischa Boeder und «Dortoka Uhartea» («Insel der Schildkröte») der Baskin Maru Solores, einen versponnenen Film über ein Mädchen, das glaubt, von einem fremden Stern zu stammen. Das Publikum wählte einen Schweizer Dokumentarfilm als Liebling: Die Zürcherin Fabienne Boesch erhält 8 000 Franken für ihren Film «Der Komplex», eine Dokumentation über das multikulturelle Zürcher Wohnsilo Lochergut. Die Jury hat erstmals den Kinopreis vergeben: Der norwegisch-kanadische Animationsfilm «Aria» des Russen Pjotr Sapegin kommt in den Verleih der Kurzfilmagentur Schweiz, die das 10-minütige Werk als Kinovorfilm lanciert.