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Samstag
14.06.2008

Das hohe Lied von den erfahrenen Journalisten (Prädikat «Château Dufour») hat Ringier-Verlags-Mitbesitzer Michael Ringier am firmeneigenen «Forum am Morgen» vom Donnerstag gesungen, und einige seiner Angestellten im fortgeschrittenen Alter haben sich diese Aussage im Klein-Report-Newsletter erfreut ausgedruckt und rot angestrichen. Aber bei mehreren «Blick»-Mitarbeitenden sind seine Aussagen auch schräg hereingekommen und haben zu unverständlichem Kopfschütteln geführt.

«In den vergangenen Wochen musste ein rundes Dutzend Kollegen zu sogenannten 59+-Gesprächen antraben, bei denen sie von einem Mitglied der Chefredaktion nach ihren Plänen in Sachen Pensionierung befragt wurden», gab «Blick»-Reporter und Personalkommissionsmitglied Werner Bucher am Freitag gegenüber dem Klein Report bekannt. Zwar sei es nur um eine «Bestandesaufnahme» gegangen, «aber die Art und Weise, wie diese Gespräche geführt wurden, hat schon zu etlichen Verunsicherungen geführt», sagte er, der als über 60-Jähriger selbst davon betroffen war. Etwas härter drückt es ein altgedienter «Blick»-Mann aus: «Das grosse Zittern geht durch das Haus, das ist eine ganz fiese Tour.»

Ringier-Sprecher Marco Castellaneta will von Gesprächen unter dem Stichwort «59+» nichts wissen: «Es gibt sicher kein Frühpensionierungs-Programm», betonte er gegenüber dem Klein Report, «es gibt lediglich die Möglichkeit, sich frühzeitig pensionieren zu lassen, und möglicherweise sind diese Informationen vereinzelt falsch verstanden worden.» - Mehr dazu: Forum am Morgen: Erfolg mit Journalisten, die denken wollen