Content:

Mittwoch
03.08.2005

Mit der Uraufführung des Bollywood-Epos «The Rising» ist am Mittwochabend das Filmfestival Locarno eröffnet worden. Während 11 Tagen sind insgesamt rund 300 Filme zu sehen. In Anwesenheit des Regisseurs Ketan Mehta, seines Hauptdarstellers Aamir Khan und seiner Hauptdarstellerin Rani Mukerji, die beide in Indien Stars sind und mit Bodyguards nach Locarno kamen, haben Präsident Marco Solari und Direktorin Irene Bignardi beim Eindunkeln auf der Piazza Grande das diesjährige Filmfestival eröffnet. «The Rising» spielt Mitte des 19. Jahrhunderts, als der indische Subkontinent von der britischen Ostindienkompanie regiert wird. Der historische Film erzählt in zweieinhalb Stunden vom aufkeimenden revolutionären Bewusstsein, aber auch von Freundschaft, Liebe und Verrat im privaten Bereich.

Zuvor eröffneten Solari und Bignardi das Festival bei einem Empfang im Klosterhof des «Magistrale» in Locarno für die Gäste des Festivals. Bignardi stellte dabei ihre siebenköpfige Wettbewerbsjury vor, zu der kurzfristig der britische Verleger Richard Schlagman gestossen ist. Als Voreröffnung kam ausserhalb des offiziellen Festivalprogramms bereits am Dienstagabend auf der Piazza Grande der Schweizer Film «Maria Bethania, musica e perfume» von Georges Gachot zur Aufführung. In strömendem Regen verfolgten gegen 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer den Dokumentarfilm über die brasilianische Sängerin.

Das eigentliche Festivalprogramm begann dann am späten Mittwochnachmittag mit ersten Filmen zur Retrospektive Orson Welles, und in der Reihe Zehn Jahre Videowettbewerb mit Alexander Sokurows 327-minütigem Dokumentarfilm «Spiritual Voices» von 1995, dem längsten Film des Festivals. Als kürzester Film des Festivals folgte am Abend auf der Piazza Grande vor dem Hauptfilm «The Rising» der 61-sekündige indische Fussballfilm «Village Football», einer der 45 Kurzfilme, welche die Fifa zum Weltcup 2006 in Auftrag gegeben hat.

Der eigentliche Festivalbetrieb beginnt am Donnerstag, wenn der Wettbewerb um die Leoparden sowie die Sektionen Cineasten von heute, Videowettbewerb, Leoparden von morgen, Appellations suisse und die Spezialreihen In Progress, Offene Türen: Magreb und Human Rights eröffnet werden. Auf der 7000-plätzigen Piazza Grande sind 17 Kinofilme zu sehen. Die Schweiz ist auf der Piazza mit dem Dokumentarfilm «Jo Siffert: Live Fast - Die Young» über den berühmten Freiburger Autorennfahrer vertreten. Gesamthaft zeigt das Festival rund 300 lange, mittellange und kurze Filme.