Das Referendum gegen die Wiedereinführung fester Buchpreise kommt wohl zustande. Bereits seien rund 52 000 Unterschriften gegen die Wiedereinführung von Fixpreisen gesammelt worden, sagte Brenda Mäder, Präsidentin der Jungfreisinnigen, auf Anfrage der «NZZ am Sonntag». Zurzeit kämen noch sehr viele Unterschriften herein. Sie gehe darum davon aus, dass das Referendum zustande komme, sagte Mäder.
Am 18. März 2011 haben National- und Ständerat beschlossen, in der Schweiz die gesetzliche Buchpreisbindung wieder einzuführen. Ein überparteiliches Komitee von Jungfreisinnigen, JSVP und Exponenten der Grünliberalen und der Piratenpartei sowie von Nationalräten der FDP und der SVP ergriff daraufhin das Referendum. 50 000 gültige Unterschriften sind nötig, um die Volksabstimmung zu erzwingen. Die Sammelfrist endet am 7. Juli
«Die Buchpreisbindung ist nicht zeitgemäss. Eine Onlinepreisbindung ist schlicht nicht umsetzbar und Schweizer Leserinnen und Leser würden fortan ihre Bücher in ausländischen Onlineshops kaufen», so die Meinung des Referendumskomitees. Der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV würde dagegen die Wiedereinführung der Preisbindung begrüssen: «In sämtlichen Nachbarländern der Schweiz, in die unsere sprachregionalen Buchmärkte stark integriert sind, funktioniert die Preisbindung auch für den Onlinehandel. Die Preisbindung verteuert die Bücher über das gesamte Sortiment gesehen nicht», so der SBVV. Das Gegenteil sei der Fall, wie Statistiken aus den «Preisbindungsländern» Deutschland, Frankreich und Österreich belegen würden.