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Dienstag
20.09.2005

Das Marktforschungsunternehmen Media Focus räumt auf: Ab sofort will das Unternehmen die Eigenwerbung in den Medien sowie Werbung für Werbeträger nicht mehr in der Werbestatistik berücksichtigen. Damit fliegen auf einen Schlag etwa 500 Mio. Franken Brutto-Werbeinvestitionen aus der Statistik, was zum Teil zu starken Verschiebungen auf der Ebene des Gesamtmarktes führt. Laut Media Focus bedeutet die neue Rechnungsweise, dass die Tageszeitungen 20% weniger Werbung ausweisen, die Publikumszeitschriften 12% weniger und die Fachzeitschriften 19% weniger. Beim Fernsehen gehts hingegen um 2%, wogegen die Radios auf 17% (fiktive) Werbung verzichten müssen. Bei den übrigen Mediengattungen (Plakat, Kino und Internet) sind es je 2%, beim Teletext auf niedrigem Niveau 45%, hat Media Focus ausgerechnet.

Die Berücksichtigung der Eigenwerbung - beispielsweise ein «Blick»-Inserat im «Tele», eine NZZ-Annonce in der NZZ oder ein Publigroupe-Spot in einem Kino - habe «die effektive werbliche Entwicklung von Werbeträgern und Mediengattungen tendenziell zu positiv dargestellt», begründet Media Focus die Neuerung. Aus statistischer Sicht sei die bisherige Methode zwar korrekt gewesen, zur Beurteilung der Attraktivität eines Webeträgers sei sie aber «wenig geeignet». Damit die Zahlen weiterhin vergleichbar sind, hat sich Media Focus dazu entschieden, die Eigenwerbung rückwirkend über alle Zeitperioden ab 1993 aus den Datenbanken zu entfernen.