Der deutsche Fernsehsender Sat.1 bezahlt eine halbe Million Euro für Jugendschutzaktivitäten gewissermassen als Wiedergutmachung für die Platzierung von Schleichwerbung. Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz hatte den Sender gerügt, weil dieser versteckte Werbung im «Frühstücksfernsehen» und in «17:30 Live aus Berlin» gesendet hatte. Sat.1 bezahlt laut der LMK 100 000 Euro an das Bundesländer-Projekt Jugendschutz.net und stellt zudem Medialeistungen im Wert von 400 000 Euro auf den Sendern der ProSiebenSat.1 Media AG zur Verfügung, um einen Spot des EU-Safer-Internet-Programms Klicksafe.de auszustrahlen.
Laut einer Mitteilung der LMK hat die ProSiebenSat.1 Media AG in besagten Sendungen eine Prüfung durch eine Anwaltskanzlei veranlasst und deren Ergebnisse der LMK uneingeschränkt zugänglich gemacht. Auf Grundlage dieser Ergebnisse habe sich gezeigt, dass in besagten Sendungen von Vermittlungsagenturen angelieferte oder selbst produzierte Beiträge ausgestrahlt worden waren, die «in Zusammenarbeit mit Unternehmen oder Verbänden entstanden waren». Dies habe dem Prüfungsbericht zufolge Einnahmen in Millionenhöhe eingebracht, die zur Finanzierung neuer Formate benutzt worden seien. Eine Busse sei allerdings durch die kurzen Verjährungsfristen des Rundfunkstaatsvertrages ausgeschlossen gewesen. - Mehr dazu: Sat.1 liess sich Beiträge mit Schleichwerbung andrehen, Verdacht auf Schleichwerbung bei privaten deutschen TV-Veranstaltern und TV-Schleichwerbung stört Mehrheit der Deutschen nicht
Mittwoch
15.02.2006