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Sonntag
21.05.2006

Angesichts des raschen Wandels der Medienwelt haben Publikumsvertreter aus Österreich, der Schweiz und Deutschland dringende rundfunkpolitische Weichenstellungen gefordert. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Bürger in Abhängigkeit von rein kommerziell orientierten Unternehmen geraten, die den freien Zugang zu Informationen unterdrücken.

«Auch in der digitalen Welt muss der frei empfangbare Rundfunk als eine offene und vielfältige Kommunikationsplattform für alle Bürger bewahrt werden. Es ist der legitime Anspruch der Bürger, Zugang zu öffentlich-rechtlichen Angeboten über alle relevanten Plattformen zu erhalten. Digitalisierung darf nicht zum Abschneiden von Informationsmöglichkeit und zur Spaltung der Gesellschaft führen. Rundfunk muss öffentliches Gut bleiben», verlangen ARD, ZDF, ORF und SRG SSR idée suisse am Wochenende nach einer gemeinsamen Tagung in München.

Weiter fordern die 3sat-Gremien daher die für die Rundfunkregulierung auf nationaler und internationaler Ebene Verantwortlichen auf, dafür Sorge zu tragen, dass der Bürger nicht in die Abhängigkeit rein kommerziell orientierter Unternehmen gerät, die bewusst den kostenfreien Zugang unterdrücken. Daher müsse der freie, direkte Zugang und die rasche Auffindbarkeit öffentlich-rechtlicher Rundfunkangebote auf allen Plattformen garantiert werden. Dazu gehöre auch, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei der Vergabe der
durch die Abschaltung analoger Rundfunkfrequenzen freiwerdenden Frequenzspektren in einer Weise berücksichtigt wird, dass die Bestands- und Entwicklungsgarantie in vollem Umfang gewährleistet wird. Auch auf den IT- Plattformen müsse der öffentlich-rechtliche
Rundfunk seinen kulturellen und demokratischen Auftrag erfüllen können.