Die MCDT - Marketing and Consulting for Digital Broadcasting Technologies bewirbt im Auftrag von Herstellern, Importeuren, Handel, Privatradios, Autoindustrie und Mobiles seit einiger Zeit die Vorteile des Radioempfangs über DAB beziehungsweise DAB+. Die MCDT AG, bei welcher es sich um eine 100-prozentige Beteiligung der SRG-SSR-Tochter Telvetia handelt, hat mit ihrer neuesten Marketingaktion den Sprung in zahlreiche Schulhäuser geschafft. Rund 500 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (7. bis 9. Klasse) bauen und gestalten seit einigen Tagen im Werkunterricht ihr eigenes Digitalradio.
Dabei sollen die jungen Radiobastler handfestes Wissen über die «Radiotechnologie der Zukunft» sammeln. Dies erhofft sich jedenfalls die MCDT, welche den Klassen die elektronischen Bauteile sowie fixfertige Arbeitsblätter kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Der Klein Report fragte am Donnerstag Ernst Werder, Managing Partner der MCDT AG, nach den Hintergründen dieser besonderen DAB+-Werbeaktion namens «Radiowerkstatt».
«Nachdem Digitalradio (DAB+) in der Schweiz bereits 1,8 Millionen Hörerinnen und Hörer erreicht, möchten wir es bei Jugendlichen auf eine kreative und innovative Weise verstärkt bekannt machen», so Werder. Beim eigenhändigen Bau eines Digitalradios würden die Schülerinnen und Schüler einerseits alles Notwendige über die neue Radiotechnologie erfahren und sich andererseits mit dem Thema Design auseinandersetzen. Der Bausatz bestehe aus einzelnen Komponenten, die sehr einfach zusammengebaut werden könnten. «Der Fokus liegt auf dem Bau und der Gestaltung des Gehäuses. Hier kann jeder und jede seine Fantasie walten lassen und dementsprechend mehr oder weniger Zeit investieren», erklärte Werder dem Klein Report. In Sachen Design sei im Prinzip fast alles möglich: Zum Beispiel der Einbau der elektronischen Bauteile in eine Giesskanne, in eine Espressomaschine oder in eine Alienfigur.
Gebastelt werde in verschiedenen Gemeinden der Deutschschweizer Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern, Luzern, Nidwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Zug und Zürich. Man habe die insgesamt 39 Klassen über SWV Design und Technik, den schweizerischen Werklehrerinnen- und Werklehrerverein, gefunden. «Unsere Ausschreibung für insgesamt 500 Komponenten ist bei den Werklehrerinnen und Werklehrern auf ein riesiges Echo gestossen. Innerhalb von drei Tagen sind derart viele Anmeldungen eingetroffen, dass wir nun bereits eine Warteliste für eine allfällige Weiterführung in den nächsten Jahren führen», so Werder.
«Bei der `Radiowerkstatt`, die jetzt gestartet ist, handelt es sich um ein Pilotprojekt, das sich auf die Deutschschweiz konzentriert. Nach deren Abschluss im Sommer 2012 werden wir Bilanz ziehen beziehungsweise entscheiden, ob das Projekt in der Deutschschweiz weitergeführt wird und ob wir es auch in die anderen Sprachregionen tragen werden», sagte Werder dem Klein Report. Aufgrund der ersten, «sehr positiven» Reaktionen ist man bei MCDT zuversichtlich, dass die «Radiowerkstatt» auch 2012 im Werkunterricht angeboten werden kann.
«Das Budget liegt im tieferen fünfstelligen Bereich, da wir Synergien und bestehendes Know-how in verschiedenen Projektbereichen nutzen können. Die Kosten werden von verschiedenen Sponsoren getragen», so Werder. Im Budget inbegriffen sind auch Überraschungen für die kreativsten Schülerinnen und Schüler, werden doch die «raffiniertesten Geräte» im nächsten Frühling prämiert.
Gemäss Werder handelt sich beim Entscheidungsgremium um eine Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern von Kunsthochschulen und aus bekannten Kunstschaffenden. Eine Liste mit den einzelnen Jurymitgliedern werde zum gegebenen Zeitpunkt bekannt gegeben.
Warum wurde die Marketingaktion «Radiowerkstatt» aber überhaupt mit einem Wettbewerb verknüpft? Ernst Werder, Managing Partner der MCDT AG, antwortete dem Klein Report: «Wir wollten Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, etwas Ureigenes, Kreatives mit den eigenen Händen zu erschaffen». Vielleicht entwickle ja der eine oder die andere Bastelnde ein Flair für Produktdesign. «Und vielleicht lassen sich die grossen Gerätehersteller gar von den innovativen Designs inspirieren», so Werder.