9000 Franken erhält der Schweizer Presserat von der Konferenz der Chefredaktoren, hiess es auf «Journalists.ch», der Homepage des Zürcher Pressevereins (ZPV). Konferenz-Präsident Res Strehle, Chefredaktor des «Magazins» des «Tages-Anzeiger», hat diese Meldung am Donnerstag gegenüber dem Klein Report bestätigt: «Das ist eine Erhöhung des Jahresbeitrags», sagte er. Insgesamt bezahlen die vier Trägerverbände des Presserates - der Schweizer Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ), die Konferenz der Chefredaktoren sowie die Mediengewerkschaften SSM und Comedia - 36 000 Franken zusätzlich zu ihren Mitgliederbeiträgen an den Presserat.
«Wir wollen aktiver werden», begründete Presserats-Präsident Peter Studer gegenüber dem Klein Report diese «Bettelaktion». Einige Projekte sollen umgesetzt werden, darunter auch eine Neuauflage des Vademecums. Und: Es soll ein professionelles Fundraising aufgezogen werden.
Doch es gibt noch mehr zu tun. So wollen die Verleger schon lange einen Sitz im Presserat haben - was ihnen bisher verwehrt wurde. Doch sowohl Chefredaktoren-Konferenz-Präsident Res Strehle als auch Peter Studer wären sehr dafür, wenn sich die Verleger beteiligen würden. «Es ist wichtig, dass der Presserat breit abgestützt ist», so Strehle.
Dieser Meinung ist auch Peter Studer. Mehr noch: Der Doyen der Medienethik in der Schweiz ist so sehr dafür, dass er, sollten mit den Verlegern keine Gespräche aufgenommen werden, sein Amt vorzeitig zur Verfügung stellt - auf Ende 2006, statt ein Jahr später. «Es geht um meine persönliche Integrität», so Studer gegenüber dem Klein Report. Jetzt müssen sich nur noch die Gewerkschaften mit der Idee anfreunden. «Ich bin zuversichtlich», so Studer. «Ich habe den Eindruck, dass sich jetzt etwas bewegt.»
Donnerstag
09.03.2006