Der sechsminütige Videofilm «Mississippi» des Iraners Arash T. Riahi ist am Experimentalfilm-Festival «Videoex» in Zürich mit dem Hauptpreis ausgezeichnet worden. «Reigen der Ziegen» von Michael Sasdi gewann den 1. Preis im Schweizer Wettbewerb. Insgesamt verzeichnete das gestern zu Ende gegangene zehntägige Festival gemäss Mitteilung vom Montag 3500 Zuschauerinnen und Zuschauer, etwa gleich viele wie im Vorjahr.
«Mississippi», der Siegerfilm im internationalen Wettbewerb, ist eine österreichisch-iranische Produktion. Arash Riahi sei es mit präzisen Aufnahmen eines Mississippi-Dampfer-Schaufelrades gelungen, eine berauschende Bildstruktur zu erzeugen, schreibt die Jury. Er habe die Grenzen und Übergänge zwischen Realität und Abstraktion ausgelotet und sich dadurch gekonnt der Zuordnung in ein bestimmtes Filmgenre entzogen.
Mit dem 2. Preis bedacht wurden zwei Werke: «man.road.river» des Brasilianers Marcellus L. und «Desir'ee - The Goldstein Tapes» des Deutschen Romeo Grünfelder. Der 3. Preis ging an «What I'm Looking for» von Shelly Silver (USA). Insgesamt präsentierte «Videoex 2006» in 28 Programmen etwa 270 experimentelle Film- und Videowerke. Im internationalen Wettbewerb befanden sich 53 Werke, im Schweizer Wettbewerb elf. Höhepunkt des 8. internationalen Experimentalfilm- und Video-Festivals «Videoex» war der Auftritt des britischen Regisseurs Peter Greenaway, der als Videojockey vor über 350 Besucherinnen und Besuchern live seine Performance «The Tulse Luper Suitcases» vorstellte.
Montag
29.05.2006