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Montag
21.04.2008

An der 34. Prix-Walo-Verleihung im Casino Kursaal Interlaken drohten die Cüpli überzuschwappen. Denn buchstäblich alles, was irgendwie Beine hat im Schweizer Showgeschäft, strömte in der Nacht auf Montag zum Gala-Abend. In Schwung kamen die Mannsbilder vom Appenzeller Hansueli Alder über Komiker Beat Schlatter, TV-Liebling Sven Epiney bis zum grazilen Sänger Michael von der Heide und der vereinigten Stimm-Gang aus Nidwalden namens Jodlerklub Wiesenberg. Die Damen in schicker bis auffallender Robe wussten um ihre Reize und machten gerne mit beim Schauvergnügen. Und so strahlten sie um die Wette von der frisch verliebten Entertainerin Marie Louis Werth, der aparten Newcomerin Fabienne Louves mit platinblonder Freundin bis zur schönen Christa Rigozzi, Miss Schweiz 2007.

Die Abräumer des Abends waren die Hitparadenstürmer im Jodlergwändli: Die Mannen aus Wiesenberg gewannen dank «Ewigi Liebi» zwei Prix Walo (Kategorie Jodler und Publikumsliebling) und stimmten, gut geölt, selbst weit nach Mitternacht das eine oder andere Liedchen an. «Ewigi Liebi» fand auch als Erfolgsmusical Preisanerkennung. Grosse Prix-Walo-Freude herrschte sowohl bei Stefanie Heinzmann (beste Newcomerin) samt Truppe und bei Schauspieler Anatole Taubman, der sich in einer Woche wieder mit James Bond herumschlägt. «Das finde ich hier ganz toll.»

Zu Tränen gerührt war die Grand Lady des Schlagers, Lys Assia, als ihr die Ehre eines Ehren-Prix-Walo zuteil wurde. Auf der Bühne war sie dann wieder ganz Profi: «Ich werde im nächsten Jahr 85 Jahre alt. Man weiss nie. Aber eines weiss ich: Ich schaue mir die Blumen lieber von oben als von unten an». Die Geehrte mit bürgerlichem Namen Rosel Schärer sang zwar nicht ihren Hit «Oh mein Papa», verriet dem Klein Report aber, dass sie im Sommer auf Schweizer Openair-Tournee gehe, 13 Auftritte vom Bodensee bis zum Vierwaldstättersee Mitte Juli bis August. «Und dann bin ich zu Konzerten nach Kanada eingeladen. Natürlich singe ich da auch `Oh mein Papa`. Die Leute wollen das», sagte sie erfreut.

Trotz Preisen oder zumindest Nominationen hatten Stephan Eicher, Bagatello, Mona Petri und Melanie Winiger abgesagt, was die unverwüstliche Organisatorin Monika Kaelin trotzdem nicht verdriessen konnte. Sie hatte den Showevent fast im Alleingang gestemmt - als Präsidentin der Show Szene Schweiz, Moderatorin, Produzentin und Organisatorin, die für die Unterbringung von über 200 Gästen, für Magier Magrée und Sponsoren, für Kameraleute samt Kabelträgerin und nicht zuletzt für Medienpartnerschaften mit «Sonntag» und Star TV besorgt war.

Da hatte Paul Grau, Chef von Star TV, gut lachen. Er konnte quasi ernten, was die Show Szene Schweiz gesät hatte. Der Fernsehmacher fand den Anlass «sehr cool» und meinte gegenüber dem Klein Report: «Zwischen Image und Realität besteht ein grosser Unterschied. Dieser traditionelle Event fand an diesem Abend eine gute Symbiose. Mich überzeugte der Live-Charakter und ich war positiv überrascht, auch von den freundlichen, herzlichen Menschen hier.» Das waren wohl über 800 Gäste. Und die labten sich nach dem Show-Marathon über 150 Minuten an Tranksame und Gala-Buffet.