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Mittwoch
18.06.2003

Über 300 Animationsfilme werden am 4. internationalen Festival Fantoche in Baden, der grössten Trickfilmschau der Schweiz, präsentiert (9. bis 14. September). Am besten vertreten sind Werke aus den grossen Trickfilmländern Grossbritannien, Frankreich und Deutschland. Aber auch Filme aus Madagaskar, dem Libanon oder Argentinien stehen auf dem Programm. Beachtlich ist dieses Jahr der Anteil an Schweizer Produktionen. Im internationalen Wettbewerb werden kurze Trickfilme gezeigt, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind und «einen genuin künstlerischen Anspruch erkennen lassen», wie Jurymitglied Otto Alder am Mittwoch in Zürich vor den Medien erklärte.

Die Werke sollen mittels eines innovativen Ansatzes einen «Beitrag zur generellen ästhetischen und künstlerischen Weiterentwicklung des Mediums» leisten. Besondere Berücksichtigung finden Filme von jungen Regisseurinnen und Regisseuren. Der Hauptpreis beträgt 10 000 Franken. In der Sparte «Best of the World» werden gemäss Alder Highlights aus der internationalen Festivallandschaft gezeigt. Es kämen hier alle Spielarten des kurzen Animationsfilms zum Zuge, ein breiteres Spektrum als im internationalen Wettbewerb. Die Preissumme des Publikumspreises beträgt 10 000 Franken.

Das Festival bietet in verschiedenen Blöcken der jungen Schweizer Animationsfilmszene Gelegenheit, ihre Arbeiten zu präsentieren. Im Rahmen der thematischen Programme widmet sich das Festival unter anderem der Beziehung von Architektur und Trickfilm und geht der Geschichte der Puppenanimation nach. In zwei Werkschauen werden George Griffin und Igor Kowaljow vorgestellt. Ferner sind Vorpremieren von sieben abendfüllenden Trickfilmen geplant.

Das Fantoche-Festival fand 1995 zum ersten Mal statt und wurde in den Jahren 1997 und 1999 wiederholt. Es erreichte eine kritische Grösse, die eine neue Organisationsstruktur und mehr Geld erforderte. Es gab deshalb eine vierjährige Fantoche-Pause. Dank einer Leistungsvereinbarung mit der Stadt Baden seien die nächsten zwei Festivals finanziell gesichert, sagte Festivaldirektor Frank Braun. Allerdings sei es gegenwärtig schwierig, Sponsorengelder zu beschaffen.