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Mittwoch
09.02.2005

Am kommenden Freitag ist es so weit: Dann geraten Cineasten mit einem DSL-Anschluss und wenigen Mausklicks in den siebten Kinohimmel: Das Filmportal http://www.filmportal.de wird auf der Berlinale feierlich freigeschaltet und hält im Angebot 30 000 Filme und 75 000 Namen bereit. Damit kann sich laut einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA vom Mittwoch jeder kostenlos online über den deutschen Film von seinen Anfängen bis zur Gegenwart informieren.

Filmportal.de wolle sich jedoch nicht auf Fakten und Biografien beschränken, sondern verwandte Filme und Themengebiete miteinander verlinken. «Wir versuchen, den deutschen Film in seiner ganzen Breite darzustellen», sagte Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts in Frankfurt.

Zusammen mit dem Hamburgischen Centrum für Filmforschung (Cinegraph) haben die Frankfurter in den vergangenen 18 Monaten die Daten für das Internet aufbereitet. Bis zu 30 Mitarbeitende sind in den beiden Instituten damit beschäftigt, die bereits vorhandenen Film- Datenbanken zu vernetzen und neue Texte zu schreiben. Rund 2 Mio. Euro kostet das Dreijahresprojekt. Die Liste der Filme reicht vom «Wintergartenprogramm» der Berliner Brüder Skladanowsky aus dem Jahr 1895 bis zu den aktuellen deutschen Beiträgen auf der Berlinale. Schwerpunkt in der ersten Etappe des Projekts, das noch bis Ende kommenden Jahres fortgesetzt wird, sind jedoch die neuen Tendenzen im Spielfilm seit 1990. Ausserdem kümmert sich das Portal vor allem um den Film in der Nazizeit und den DDR-Film.

Erfasst sind nicht nur lange Spiel- und Dokumentarfilme, sondern auch Kurzfilme. Angesprochen wird nicht nur der Profi, sondern auch der Laie. «Der Nutzer soll zum Flanieren angeregt werden», sagt Dillmann. Deshalb sollen bei den erfassten Streifen immer auch konsumentennahe Tipps zu DVDs oder Filmkopien gegeben werden.