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Sonntag
08.08.2004

Die von der Journalistenorganisation impressum lancierte Petition für eine Aufrechterhaltung des Postvertriebs für regionale Tageszeitungen ist am Sonntag der Post mit 2999 Unterschriften übergeben worden. Wie impressum in einer Medienmitteilung am Sonntag bekannt gab, wurden die Unterschriften in der Romandie und im Tessin gesammelt. Die Organisation fordert die Verantwortlichen der Schweizer Post am Vorabend der Einführung eines neuen Logistiksystems auf, kleinere und mittlere Tageszeitungen nicht weiter zu bestrafen und bei der Zustellung von Zeitungen keinen Unterschied zwischen grossen Zentren und Randgebieten zu machen. Jeder Schweizer habe das Recht, unabhängig von seinem Wohnort im Lande, die Zeitung seiner Wahl am Erscheinungstag zugestellt zu bekommen.

Seit der Lancierung der Petition im April dieses Jahres hätten zwar Post und Zeitungsverleger eine Einigung über den neuen Pressevertrieb erzielt, der in der Nacht zum Montag, 9. August, eingeführt werde. Doch die «konstante Reduktion der Beihilfen an die Post lässt die Befürchtung aufkommen, dass künftig noch schmerzhaftere Reformen umgesetzt werden», schreibt impressum weiter. Deshalb werde die Journalistenorganisation den Druck aufrechterhalten.

Die Post verlegt ab Montag den Transport von Zeitungen und Magazinen von der Schiene auf die Strasse. Deshalb wird die Bahnpost weitgehend eingestellt. Bahnposten sind spezielle Bahnwagen, die es erlauben, Zeitungssendungen unterwegs zu sortieren. Im Juni hatten sich die Post und die Schweizer Verlage auf das neue System geeinigt. Dieses bringt pro Jahr Einsparungen von 10 Mio. Franken. Zuvor hatte das Parlament beschlossen, den Bundesanteil an die indirekte Presseförderung um 20 Mio. Franken zu kürzen. Für die Zeitungen aus Randregionen wurde erst eine provisorische Lösung gefunden für den Transport der Zeitungen in die Deutschschweiz. Vor allem die Zeitungen «Nouvelliste» und «Quotidien Jurassien» sehen sich mit Problemen konfrontiert. Entweder müssen sie technische Anpassungen vornehmen oder den Redaktionsschluss vorverlegen, schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Siehe dazu auch die Meldung Vor der letzten Fahrt der Bahnpost