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Donnerstag
27.07.2006

Neil Armstrong hisst auf dem Mond die MTV-Flagge: Mit diesem Werbespot markierte der Musiksender MTV vor genau 25 Jahren seine Geburtsstunde. Es war ein grosser Schritt in der Mediengeschichte - mit guten und schlechten Auswirkungen. Eine wurde im ersten gesendeten Musikclip «Video Killed The Radio Star» von den Buggles prophezeit. Von nun an sollten nicht mehr nur Radio-Hitparaden (und Jugendzeitschriften) den Musikgeschmack der Jugendlichen beeinflussen, sondern auch Videoclips - mit der erhöhten Suggestivkraft des Audiovisuellen.

Doch von der Beeinflussung des Musikmarkts, vom Aufbau von Stars wie Bon Jovi, Madonna oder der College-Band REM («Losing my Religion») und auch von positiver Einflussnahme wie etwa durch das «Live Aid»-Konzert konnte zu Beginn noch keine Rede sein. Denn als MTV begann, gab es überhaupt nur 168 Musikvideos und davon waren 30 von Rod Stewart. MTV wurde ursprünglich als Vermarktungsinstrument für Satellitenfernsehen gegründet. Was mehr kostet, soll auch mehr bringen, sagte sich Warner AMEX Satellite Entertainment (WASEC). Also wurden reine Spartenkanäle geschaffen, die es in der Form noch nicht gab: Movie Channel für die Erwachsenen, Nickelodeon für die Kleinen und eben MTV für die Jugendlichen.

1987 startete MTV Europe, 1988 wurde der Sender auch für Schweizer Haushalte zugänglich. Mittlerweile gibt es rund um den Globus zwei Dutzend regionalspezifische MTV-Töchter. Der deutschsprachige Tochterkanal - seit 2001 von der Schweizerin Catherine Mühlemann geleitet - stand in Konkurrenz zu VIVA, bis 2005 die MTV- Muttergesellschaft Viacom VIVA dazukaufte. Zum Geburtstag hat sich MTV einen Rekord geschenkt und mit dem britischen Rapper Mike Skinner das längste Musikvideo aller Zeiten produziert. Der Clip ist 20 Minuten lang und schlägt das Video zu Michael Jacksons «Thriller», das mit 14 Minuten die Liste der Longvideos anführte.