Im Mai 2010 lancierte der Bund den digitalen Identitätsnachweis SuisseID mit dem Ziel, dem elektronischen Geschäftsverkehr in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen. Seither ist die Zahl der Einsatzmöglichkeiten auf 220 angestiegen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. «Beispiele sind die Krankenversicherung KPT, der IT-Dienstleister green.ch oder das Softwareunternehmen Abacus», schreibt das Seco in seiner Bilanz zum einjährigen Bestehen von SuisseID.
Rund die Hälfte der Einsatzmöglichkeiten bieten Städte und Gemeinden an, in denen die Einwohner dank der SuisseID nicht mehr an Schalteröffnungszeiten gebunden sind. Zahlreiche E-Government-Geschäfte können rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, online abgewickelt werden. Vermehrt nutzen auch die Gemeinden selber SuisseID für die sichere Geschäftsbearbeitung. So können über 450 Gemeinden, Schulen und Kirchen aus 23 Kantonen mit der SuisseID auf ihr Verwaltungsportal zugreifen und dort Online-Geschäfte verarbeiten und Web-Applikationen bedienen.
Die Lancierung und Förderung der SuisseID durch den Bund war von Beginn an nur als temporäre staatliche Intervention ausgelegt. Seit Anfang 2011 leitet der Verein «Trägerschaft SuisseID» die Geschäfte der SuisseID. Der Vorstand des Vereins setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Es sind dies je ein Vertreter der vier zertifizierten Anbieter der SuisseID sowie des Seco als Inhaberin der Marke. Für die Pflege der technischen Spezifikationen, der Marke und der Sicherheit sowie für die internationalen Beziehungen wurden jeweils Arbeitsgruppen gebildet.