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Freitag
06.01.2012

2011 wurden weltweit 64 Journalisten und andere Medienmitarbeiter im Rahmen ihrer Berufsausübung getötet. Nahezu die Hälfte davon ist in Pakistan, Irak, Libyen und Jemen ums Leben gekommen, wie der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) am Donnerstag bekannt gab.

2011 wurden in 27 Ländern Journalisten und andere Medienmitarbeiter getötet: Ägypten (2), Afghanistan (2), Aserbaidschan (1), Bahrain (1), Brasilien (3), Demokratische Republik Kongo (1), Dominikanische Republik (1), Honduras (1), Indien (2), Irak (6), Jemen (6), Kolumbien (1), Libyen (5), Mexiko (6), Pakistan (10), Panama (1), Paraguay (1), Peru (2), Philippinen (2), Russland (1), Sierra Leone (1), Somalia (3), Syrien (1), Thailand (1), Tunesien (1), Uganda (1) und Vietnam (1).

«Mit 22 getöteten Journalisten war die arabische Welt die weltweit gefährlichste Region für Medienmitarbeiter. Die brutale Niederschlagung der zahlreichen Volksaufstände in Ägypten, in Bahrain, im Jemen, in Libyen, Syrien und Tunesien hat 16 Journalisten das Leben gekostet», teilte der Verband am Donnerstag mit. «Wenn Journalisten angegriffen und getötet werden, nur weil sie ihrer Arbeit nachgehen, leidet die gesamte Gesellschaft», fügte Christoph Riess, CEO von WAN-IFRA, hinzu. Das Recht aller Bürger auf freien Informationsfluss werde durch solche Taten eingeschränkt. Diese Morde müssten konsequent verfolgt und die Täter vor Gericht gebracht werden.

Die Zahl der Todesopfer 2011 wurde nach der Untersuchung aller mutmasslichen Morde an Medienvertretern veröffentlicht und steht 66 getöteten Journalisten im Jahr 2010, 99 im Jahr 2009, 70 im Jahr 2008, 95 im Jahr 2007 und 110 getöteten Journalisten im Jahr 2006 gegenüber. Die vollständige Liste ist im Internet unter www.wan-ifra.org/microsites/journalists-killed abrufbar.

Die Zahl der jährlich getöteten Journalisten wird von mehreren Pressefreiheits-Organisationen dokumentiert, wobei die Zahlen je nach den zugrunde gelegten Kriterien variieren. Die Zahlen von WAN-IFRA schliessen gemäss eigener Aussage sämtliche Medienmitarbeiter ein, die im Rahmen ihrer Tätigkeit oder wegen ihrer Arbeit getötet wurden. Sie beinhalten überdies auch die Fälle, in denen das Tötungsmotiv nicht geklärt ist bzw. in denen die offiziellen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Reporter ohne Grenzen hatte Ende Dezember gar von 66 getöteten Journalisten gesprochen.