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Sonntag
31.12.2006

Im vergangenen Jahr sind in 21 Ländern 81 Medienvertreter in Ausübung ihres Berufes getötet worden. 2005 waren es 63 Tote; das schlimmste Jahr war 1994 mit 103 getöteten Medienvertretern. Das geht aus der Bilanz von Reporter ohne Grenzen in Paris hervor. Zudem seien 56 Journalisten entführt worden, überwiegend im Irak und im Gazastreifen. Insgesamt kamen auch 32 Mitarbeiter von Medien - Fahrer, Übersetzer und Techniker - ums Leben. Deren Zahl liege erheblich über den fünf Toten im Jahr 2005, schreibt die Hilfsorganisation am Sonntag. Im vierten Jahr hintereinander war der Irak das gefährlichste Land für die Medien, 64 Journalisten und Mitarbeiter starben, gefolgt von Mexiko mit 9 Personen und den Philippinen mit 6.

Die Zahl der inhaftierten und angegriffenen oder bedrohten Journalisten erreichte mit mehr als 2000 einen Höchststand. Für Reporter ohne Grenzen sind die vielen Wahlkämpfe im vergangenen Jahr der Grund dafür. Hingegen sei die Zensur zurückgegangen. Es wurden 912 Fälle gezählt gegenüber 1006 im Jahr 2005. Die meisten Eingriffe in die Pressefreiheit gab es in Thailand nach dem Militärputsch im September.