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Sonntag
08.08.2004

An die 200 iranische Journalisten haben am Samstag in der Hauptstadt Teheran gegen zunehmende Eingriffe des Staates ins Zeitungswesen und gegen Zeitungsverbote demonstriert. Durch die Schliessung von fast 100 Publikationen seien in den vergangenen Jahren mehr als 2500 Journalisten arbeitslos geworden, erklärten Demonstranten. Laut einem Vertreter der iranischen Pressevereinigung (IPA) sind ausserdem etwa 20 Journalisten und Herausgeber in iranischen Gefängnissen inhaftiert. Die Justiz war im Juli erneut gegen reformorientierte Publikationen vorgegangen. Die Tageszeitung «Wakaje Etefakieh» wurde verboten. Als Grund dafür gab die Justiz wie in vielen ähnlichen Fällen an, das Blatt sei gegen das islamische System gerichtet gewesen und habe staatliche Repräsentanten beleidigt. «Dschomhuriat», eine andere Tageszeitung, stellte ihr Erscheinen nach nur zwölf Ausgaben ein. Aus Pressekreisen verlautete, auch diese Zeitung sei von der Justiz zu diesem Schritt gezwungen worden.