Die Schweizer Filmverbände und die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) haben am Rande des Filmfestivals in Locarno einen Vertrag unterzeichnet, wonach die SRG in den nächsten 3 Jahren jeweils 19,3 Mio. Franken ausgeben will. Gegenüber dem «Pacte de l`audiovisuel» der Jahre 2003 bis 2005 bedeutet dies laut einer Medienmitteilung vom Montag eine Erhöhung um 14,8%. Das Geld soll wie folgt aufgeteilt werden:7,9 Mio. Franken für Fernsehproduktionen (+0,5 Mio. Franken gegenüber 2003), 7,8 Mio. Franken für Kinoproduktionen (+1,8 Mio. Franken), 3,3 Mio. Franken für Prämien «Succès passage antenne» (+0,2 Mio. Franken) und 300 000 Franken für Animationsfilme.
Die Zusammenarbeit von Film und Fernsehen habe sich vor allem dank dem «Pacte de l`audiovisuel» verbessert, schreibt die SRG. Alle Bereiche seien gestärkt worden, und die regelmässig produzierten Fernsehfilme seien sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum beliebt. Die Vereinbarung sorge im Bereich des unabhängigen Filmschaffens für die erforderliche Kontinuität, schaffe neue Tätigkeitsfelder für Autorinnen und Autoren, Produzentinnen und Produzenten und eröffne Schauspielerinnen und Schauspielern sowie dem künstlerischen und technischen Personal neue Möglichkeiten. Sie biete zudem dem Publikum in der Schweiz neue und interessante Filmerlebnisse.
Willi Egloff, Präsident des Schweizerischen Verbands der Filmproduzenten (SFP), ist erfreut: «Der Pacte de l`Audiovisuel hat wesentlich zum Aufschwung beigetragen, den der Schweizer Film in den letzten drei Jahren erlebt hat. Um den erreichten Stand halten zu können, ist es unerlässlich, dass die SRG ihr Engagement auf dem gleichen Niveau weiterführt. Mit dem neuen Pacte 2006 bis 2008 ist dies erfreulicherweise der Fall.» Auch Armin Walpen, Generaldirektor SRG, findet lobende Worte: «Der Pacte de l`audiovisuel fördert die besten technischen und kreativen Kräfte des unabhängigen Filmschaffens und gibt der SRG die Möglichkeit, eigenständige und qualitativ hoch stehende Programme bereitzustellen. Die Zusammenarbeit hat sich bewährt und ist für beide Seiten wichtig.»
Der Pacte de l`audiovisuel ist eine Vereinbarung der SRG SSR mit 6 Partnern der Filmbranche. Er wurde 1996 in Locarno zum ersten Mal unterzeichnet. Er ermöglicht die partnerschaftliche Zusammenarbeit der audiovisuellen Branche der Schweiz mit der SRG und wirkt auf eine Konsolidierung der finanziellen Förderung des Bundes für unabhängige Fernsehproduktionen hin. Die Mittel gehen als Herstellungsbeiträge an Kino- und Fernsehproduktionen. Zudem werden mit «Succès passage antenne» Prämien für Ausstrahlungen zugesprochen, die in neue Produktionen investiert werden. Die Partner der SRG beim Pacte de l`audiovisuel 2006 bis 2088 sind der Schweizerischer Verband der Filmproduzenten (SFP), der Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz (FDS), die Schweizer Trickfilmgruppe (STFG), die Association Romande du Cinéma (ARC), die Swissfilm Association (SFA) und die Gruppe Autoren, Regisseure, Produzenten (GARP).
Montag
08.08.2005