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Dienstag
27.04.2004

Nach den Regionen Basel, Bern und Zürich wird die Pendlerzeitung «20 Minuten» ab Juni 2004 auch in der Zentralschweiz angeboten. Auf Grund eines Einladungsverfahrens der SBB haben sich sowohl «20 Minuten» wie auch die «Neue Luzerner Zeitung» für Standorte beworben. Ein nicht exklusives Recht zur Aufstellung von Boxen an 60 Halteorten ist nun laut SBB-Communiqué vom Dienstag an 20 Minuten (Schweiz) AG erteilt worden.

«Dieser Entscheid kommt für uns nicht überraschend», erklärte der Delegierte des Verwaltunsrates der LZ Medien, Herausgeberin der «Neuen Luzerner Zeitung», Erwin Bachmann, auf Anfrage des Klein Reports am Dienstag. Ursprünglich habe man zwischen einer exklusiven und einer nicht exklusiven Aufstellung der Zeitungsboxen wählen können. «Wir haben uns klar für eine Exklusivität ausgesprochen. Jetzt werden wir in Ruhe die Problematik der Vertriebskanäle neu überlegen.» Grundsätzlich sei das Projekt einer Pendlerzeitung für die «Neue Luzerner Zeitung» aber nicht vom Tisch: «Die Nullnummer liegt vor», so Bachmann. Noch vor dem Sommer wolle die LZ Medien über die Lancierung der Zeitung entscheiden. Denkbar sei auch eine andere Verteilorganisation als jene der SBB.

Nicht überrascht über den Entscheid der SBB, keine Exklusivität zuzugestehen, zeigt sich der Verlagsleiter von «20 Minuten», Rolf Bollmann auf Anfrage des Klein Reports am Dienstag. «Bereits Ende letztes Jahr hat uns der Verwaltungsrat grünes Licht für eine Luzerner Ausgabe gegeben.» Danach hätte sich der Verlag um einen Vertrag mit den SBB bemüht. Die Luzener Ausgabe von «20 Minuten» wird aber nicht nur an rund 100 SBB-Haltestellen aufliegen, sondern auch über Tankstellen, Bäckereien, Cafés und Restaurants sowie über diverse Poststellen vertrieben. Wie bei den Lokalausgaben von 20 Minuten in Zürich, Bern und Basel wird auch 20 Minuten Luzern neben dem kompletten In- und Ausland-Newsteil täglich zwei Seiten mit lokalen News veröffentlichen. Schwerpunkte bilden regionale Geschichten aus der Zentralschweiz.

Angst vor einer möglichen Konkurrenz aus dem Print-Monopolhaus LZ Medien hat Bollmann nicht. Produziert wird die Regionalausgabe in Zürich. Für die neue Regionalausgabe, die Anfang Juni mit einer Auflage von 40 000 Exemplaren startet und 5 Mal pro Woche erscheint, wurden zusätzlich drei Journalisten angestellt und die Zusammenarbeit mit diversen freien Journalisten vereinbart - wohl sehr zum Gefallen jener Innerschweizer Leser, die sich seit Jahren den Aufbruch des Printmonopols in der Region wünschten. Vergleiche auch: Anfang Mai bekommt die Zentralschweiz eine Pendlerzeitung