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Dienstag
08.05.2012

Seit 15 Jahren sorgt MeteoNews für verlässliche Wettervorhersagen. Das Unternehmen, das inzwischen 40 Mitarbeitende hat und unter vielen Ringier, Tamedia und die AZ Medien zu seinen Kunden zählt, ist vor allem auch Peter Wick. Der Gründer, Inhaber und CEO ist einer der bekanntesten Wetterfrösche der Schweiz und nach wie vor fast täglich in Radio und Fernsehen präsent. Der Klein Report hat beim Meteoautodidakten Wick, dessen Karriere einst bei Kachelmanns Meteomedia begann, nachgefragt, welche Zukunftsprognosen er seinem Unternehmen ausstellt.

«Wir bleiben unserem persönlichen Stil treu», meint Peter Wick auf die Frage des Klein Reports, wie MeteoNews seine starke Stellung in der Schweiz langfristig halten und noch verbessern will. «Verlässlichkeit, Genauigkeit, gespickt mit etwas Frechheit», so könne MeteoNews den Herausforderungen trotzen, ist Peter Wick zuversichtlich. Aber auch die Finanzen gehören zu den Handlungsgebieten: «Die Kosten und die Ertragsstruktur müssen sich weiter verbessern, wobei dies natürlich vor allem für unsere internationalen Märkte gilt.»

Zudem soll sich sein Unternehmen mittelfristig in Märkten wie Handel oder Energiewirtschaft behaupten, die bisher noch nicht so stark bearbeitet worden seien, erklärt der gelernte Betriebsökonom HWV. Und: «Mir ist es wichtig, dass am Fernsehen und im Radio immer wieder neue und originelle Gesichter zu sehen und Stimmen zu hören sind.» MeteoNews dürfe nicht nur an seinem Namen hängen, sondern müsse mehrere Aushängeschilder haben, so Wick.

Doch er schiebt ein politisches Aber nach: «Natürlich gibt es im inländischen Markt mit den quersubventioerten Betrieben von SRF Meteo und MeteoSchweiz noch riesige Herausforderungen.» Diese Betriebe, so Wick, bewegten sich in einer «geschützten Werkstatt» und realisierten nicht, wie der tatsächliche Markt ausschaue. «Darum wollte der Bundesbetrieb MeteoSchweiz per Gesetz in den Markt eintreten, was mit intensivem Lobbying verhindert werden konnte.»

In der Auseinandersetzung zwischen den privaten und den staatlichen Anbietern sieht Peter Wick denn auch eine der grössten Herausforderungen im Heimmarkt. Der Wetterfrosch tickt durch und durch liberal, und das mit gutem Grund: «Wir werden in den kommenden Jahren dafür kämpfen, dass die Quersubventionierungen sowohl beim SRF als auch bei MeteoSchweiz ein Ende haben. In einem liberalen Land wie der Schweiz sollte eigentlich kein Bundesbetrieb am Markt erscheinen.»

Ähnlich problematisch sei die Situation für private Wetterdienstleister in Frankreich. Seit zwei Jahren nun ist MeteoNews mit denselben Dienstleistungen, die sie in der Schweiz anbietet, auch in der Grande Nation präsent und dort mit MeteoFrance konfrontiert, einem «riesigen Moloch von einem staatlichen Wetterdienst mit zigtausend Mitarbeitern», so Wick. «Falls nun Hollande die Präsidentschaftswahlen gewinnt, sehe ich dunkle Wolken aufziehen, da sich der ohnehin schon starke staatliche Wetterdienst weiter ausbreiten wird, dies notabene zu teils absoluten Dumpingpreisen.» Für MeteoNews ginge es in Frankreich nun darum, so der Unternehmer, den aktuellen Standard zu halten und MeteoFrance in Nischen «da und dort zu ärgern».

Zu spüren bekomme MeteoNews ausserdem - wie fast alle - auch den starken Franken, doch sei er überzeugt, diesen Nachteil durch «kurze Wege» im Unternehmen teilweise wettmachen zu können.

Ob nach Frankreich bereits weitere Expansionsschritte geplant sind, will der Klein Report wissen. In diesem Punkt gehe das Unternehmen pragmatisch vor, erklärt Wick: «Wir fokussieren auf die Länder, in denen unsere Homepage gut funktioniert. Wir ziehen in Betracht, mit dem teilweise frankophonen Belgien oder mit der Türkei in den kommenden Monaten zwei Länder etwas zielgerichteter anzugehen.» Ein erster Schritt dazu wurde bereits getan. Seit Ende April bietet MeteoNews auch für die Türkei unter meteonews.web.tr eine eigene Homepage an. Doch: «Kommt ein Kunde aus Spanien, Italien oder einem anderen Land auf der Welt, sind wir bereit.»

Und was darf die Schweiz in nächster Zeit Neues von MeteoNews erwarten? Das Unternehmen arbeite an «den einen oder anderen grossen Projekten und Innovationen», und: «Wir werden den Schweizern am 1. August etwas Einmaliges schenken.» Was genau Einmaliges auf uns zukommt, das wollte Peter Wick dem Klein Report allerdings noch nicht verraten.