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Sonntag
07.03.2004

In der Stadt Bern dürfen die Ausgewilligen bald wieder in einem Guide in Printform blättern, der alle 14 Tage erscheinen wird – allerdings nicht zur Freude aller. Unter der Federfürung der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern werde derzeit ein Konzept für eine gratis verteilte Kulturagenda mit einer Auflage von 15 000 Exemplaren erarbeitet, berichtet die Nachrichtenagentur sda am Sonntag. Widerstand gegen dieses Projekt meldet das Kulturmagazin «ensuite» an, das seit Anfang 2003 erscheint. Deren Redaktoren erklärten, es sei nicht einsichtig, dass die Stadt ein funktionierendes Projekt nicht unterstütze und stattdessen selber ein Heft aufbauen wolle.

Das Budget des Kulturamtes rechnet mit Jährlichen Kosten von rund 776 000 Franken, von denen 208 000 über Inserate hereingeholt würden. Der verbleibende Betrag von 568 000 Franken wird gemäss Verteilschlüssel über Kulturinstitute, Kanton und Gemeinden finanziert werden. Das Konzept rechnet im Moment mit einer Finanzierungslücke von 63 000 Franken.

Diese Agenda, deren Konzept am 9. März vorgestellt und mit Kulturveranstaltern diskutiert werden soll, umfasst gemäss Konzept 32 Seiten. 14 Seiten seien für die eigentliche Agenda reserviert, die in tabellarischer Form alle gemeldeten Veranstaltungen enthalten soll. Neben der Kultur (Theater, Konzerte, Museen) sollen auch andere Bereiche wie Gastronomie, Messen oder Sportanlässe berücksichtigt werden. Der redaktionelle Teil weise ein Schwerpunktthema sowie weitere Beiträge zu Kulturveranstaltungen sowie Hintergrundberichte auf. Ein Redaktorenpool mit Spezialisten der Sparten Bühne, Tanz, klassische Musik, Rock und Pop, Jazz, Film, Kunst und anderes sei dafür vorgesehen.

Das Kulturmagazin «ensuite», dessen 20-köpfiges Team nach eigenen Angaben «vorerst ohne Entgelt» arbeitet, rät indessen den Kulturveranstalterinnen und -veranstaltern, «das Geld für das Kulturprogramm zu behalten». «Ensuite» erscheint elf Mal im Jahr.