Anlässlich des Internationalen Tages «Journalisten hinter Gittern» am kommenden Donnerstag macht Reporter ohne Grenzen auf die weltweit wegen ihrer Arbeit inhaftierten Medienleute aufmerksam. «Mindestens 129 Journalistinnen und Journalisten sind derzeit im Gefängnis, weil sie uns informieren wollten», sagt Elke Schäfter, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen (RoG). «Wir fordern ihre bedingungslose Freilassung.» China ist laut der RoG-Statistik mit 32 Inhaftierten das grösste Gefängnis für Journalisten weltweit. In Kuba sind 23 Medienleute hinter Gittern, in Äthiopien 21, in Eritrea 13, in Myanmar (Burma) 7.
«Wer in diesen Ländern Demokratie und Menschenrechte einklagt oder über Korruption und Machtmissbrauch berichtet, riskiert seine Freiheit», so Schäfter. «Dabei sind die Anklagen oft vorgeschoben. Sie können `Gefährdung der inneren Sicherheit`, `Anstiftung zum Umsturz`, aber auch `Ehebruch` oder `Homosexualität` lauten.» Geständnisse werden häufig unter Anwendung von Gewalt erpresst. Über ein Viertel der Inhaftierten ist zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der überwiegende Teil von ihnen (87 Prozent) hat für Printmedien gearbeitet. Vier der Inhaftierten sind Frauen.
Dienstag
21.11.2006