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Die Leitung hat gewechselt, das Erfolgsrezept bleibt: Auch am 11. Literaturfestival im Kurort Leukerbad vom 30. Juni bis 2. Juli kann man mit Literaturbegleitung wandern, tafeln, bechern, baden und Seilbahn fahren. Statt in muffigen Sälen, lauscht man dort den 24 lesenden Autorinnen und Autoren in der Dalaschlucht, auf dem Gemmipass, in einem trockengelegten und in einem nassen Hallenbad, im Bahnhofwartsaal, in Hotelbars und auf Gasthausterassen. Die Tradition der aussergewöhnlichen Leseorte hat der neue Festivaldirektor, der Berner Hans Ruprecht, von seinem Vorgänger, dem in Leukerbad aufgewachsenen Zürcher Verleger Ricco Bilger, übernommen. Auch die Zusammensetzung der Autoren unterscheidet sich kaum von den erfolgreichen früheren Austragungen. Alte und Junge, Berühmtheiten und Newcomer, Deutschsprachige und Andere.

Auf der ersten Schluchtwanderung wird man etwa von den Schweizer Sprachperformance-Meistern Pedro Lenz und Raphael Urweider begleitet. Auf der zweiten lesen der Österreicher Josef Haslinger, der 1995 mit dem Politthriller «Opernball» berühmt wurde und der Deutsche Ilja Trojanow, der im selben Jahr mit «Die Welt ist gross und Rettung lauert überall» in Klagenfurt ausgezeichnet wurde. Weitere Prominente sind die Deutsch-Amerikanerin Irene Dische, die Holländerin Margriet de Moor, die Ungarin Zsuzsa Bank sowie Joachim Sartorius, der nicht nur Lyriker ist, sondern auch Leiter der Berliner Festspiele. Die «alte» Schweizer Garde wird vom Bündner Bachmann-Preisträger Reto Hänny, der Zürcherin Isolde Schaad und dem Waadtländer Jean-Luc Benoziglio vertreten. Die mittlere Generation repräsentiert neben Urweider und Lenz der Toggenburger «Wettermacher» Peter Weber. Und mit Roland Reichen («Aufgrochsen») und Karin Richner («Sind keine Seepferdchen») sind auch zwei Debütanten dabei. Über den deutschsprachigen Tellerrand zu blicken erlauben ausserdem die Kroatin Marica Bodrozic, die Französin Catherine Guillebaud, die Türkin Elif Shafak, der Ägypter Girgis Shoukry und die Polin Olga Tokarzuc.