Wetterinteressierten steht ab sofort ein neuer privater Online-Dienst zur Verfügung, der den staatlichen Wetterservice herausfordert. Für das Projekt spannen Peter Wick (MeteoNews) und Jörg Kachelmann (Meteomedia AG) zusammen. «Unser Ziel ist es, möglichst genaue und lokale Wettervorhersagen und Unwetterwarnungen anzubieten», erklärt Peter Wick gegenüber dem Klein Report auf Anfrage. »Es macht Sinn, für dieses Projekt vor allem bei der Unwetterwarnung die Kräfte zu bündeln», betont Wick weiter. 20 Wetterstationen sind bereits in Betrieb, geplant seien 200 in der ganzen Schweiz. «Damit können wir die 151 Naturräume in der Schweiz viel genauer kontrollieren.»
Daneben würden auch allgemeine Prognosen für die Schweiz und das Ausland abgegeben. Die Online-Informationen sind kostenlos in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch unter http://www.meteocentrale.ch abrufbar. Meteo Schweiz vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, die ebenfalls eine Internetseite http://www.meteoschweiz.ch herausgibt, fühlt sich einerseits durch die private Konkurrenz durchaus herausgefordert. Gerhard Müller, stellvertretender Direktor von Meteo Schweiz, gegenüber dem Klein Report: «Natürlich haben wir kein Monopol auf den Wetterdienst, aber einen gesetzlichen Auftrag.»
Einen Verbesserungsbedarf anerkennt er darum durchaus. Die Verbesserungen sollen seiner Meinung nach durch eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Umwelt-, Lawinen- und hydrologischen Dienste sowie mit anderen Bundesstellen stattfinden. Obwohl laut Müller private Wetterdienste absolut ihre Berechtigung hätten, befürchtet er andererseits, dass es bei unterschiedlichen Unwetterwarnungen möglicherweise zu Verwirrungen und Missverständnissen kommen könnte.
Donnerstag
07.12.2006