Die Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen hat in Dänemark kein gerichtliches Nachspiel. Ein dänisches Gericht entschied sich am Donnerstag gegen eine Anklage gegen die Zeitung «Jyllands-Posten». Das Gericht in Aarhus wies eine Klage von sieben islamischen Organisationen gegen den Chefredaktor der Zeitung, Carsten Juste, und gegen Feuilleton-Chef Flemming Rose zurück. Ein Sprecher der Islamischen Gesellschaft in Dänemark äusserte sich «enttäuscht» über das Urteil. Er könne eine gerichtliche Entscheidung, «die die Gefühle von Minderheiten verletzt», nicht verstehen. Chefredaktor Juste sagte laut der Online-Ausgabe der Zeitung, alles ausser einem Freispruch «wäre für die Pressefreiheit eine Katastrophe» gewesen.
Die «Jyllands-Posten» hatte die Karikaturen, die Mohammed unter anderem mit einer Bombe im Turban zeigen, im September 2005 gedruckt. Andere europäische Zeitungen druckten sie später nach, darunter auch Schweizer Zeitungen. In mehreren islamischen Ländern war es daraufhin Anfang des Jahres zu schweren antiwestlichen Ausschreitungen gekommen. - Siehe auch: Schon wieder Mohammed-Probleme in Dänemark, Iranische Holocaust-Karikaturen in dänischer Zeitung und Ausstellung von Holocaust-Karikaturen in Teheran eröffnet
Donnerstag
26.10.2006