Der Chefredaktor der deutschen Wochenzeitschrift «Vanity Fair», Ulf Poschardt, hört knapp ein Jahr nach dem Start des Magazins auf. Dies teilte der Condé Nast Verlag am Freitag in München mit. Ab sofort übernehme «Glamour»-Chefredaktor Nikolaus Albrecht interimistisch die Redaktionsleitung. Poschardt, der die deutsche Ausgabe des US-Magazins mitentwickelt und lanciert hatte, lege sein Amt «auf eigenen Wunsch» nieder. Zu Poschardts näheren Gründen oder seiner Zukunft machte der Verlag keine Angaben. Poschardt selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die deutsche Ausgabe des US-Magazins war im Februar 2007 fulminant gestartet: Die erste für das Magazin ermittelte Auflagenzahl lag im dritten Quartal 2007 bei mehr als 172 000 verkauften Exemplaren und damit deutlich über der Zielauflage von 120 000. Mit rund 50 Millionen Euro war es die grösste Investition des Medienhauses («Vogue», «GQ», «The New Yorker») ausserhalb der USA und eine spektakuläre Neugründung am deutschen Zeitschriftenmarkt.
Für Aufsehen sorgten unter anderem Berichte über Brad Pitt und Angelina Jolie und ein umstrittenes Interview, das der jüdische TV-Moderator Michel Friedman mit dem Rechtsextremisten Horst Mahler führte. - Mehr dazu: Deutsche «Vanity Fair» am Mittwoch für einen Euro im Handel
Freitag
11.01.2008