Content:

Samstag
02.12.2006

In einem Interview mit «Das Magazin» hat die SF-Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre auf die Kritik an ihrer Person und über beleidigte TV-Leute Stellung bezogen. Auf die Frage des Journalisten, warum jedermann über sie urteile, meinte Deltenre: «Das stimmt. Ich bin ausgestellt wie ein Affe im Zoo. Sie hätten mir ruhig eine Banane mitbringen können.» Die TV-Chefs würden «ständig geprügelt», das sei auch ihren Vorgängern passiert, stellt der Interviewer fest und fragt sich, warum das so ist: «Zuerst muss ich sagen, dass mich diese Dauerkritik schon überrascht, das habe ich mir vorher nie überlegt», sagte die TV-Direktorin im samstäglichen «Magazin».

Der Journalist wollte noch eine klarere Antwort von Ingrid Deltenre hören und doppelte nach: «Ihre härtesten Kritiker sind allesamt Männer um die sechzig und Typen aus dem Medienestablishment wie der ehemalige Radiodirektor Andres Blum, Roger Schawinski, Markus Gilli oder Klaus Stöhlker. Was glauben Sie, was haben die eigentlich für ein Problem mit Ihnen?» Deltenre: «Ich weiss es nicht …, vielleicht wollen die alle meinen Job.» Darauf der fragende Journalist: «Sie schiessen oft scharf zurück, Andreas Blum haben Sie als Trapezkünstler bezeichnet.» Sie stecke viel mehr ein, «als ich austeile, ich wundere mich immer wieder, wie mimosenhaft die Männer reagieren», parierte die TV-Chefin die heikle Frage.

Man beschimpfe sie auch als «blosse Marketingfrau», stellte der «Magazin»-Journalist weiter fest und bekam zur Antwort: «Das ist eine unqualifizierte Kritik. Die Hauptaufgabe eines CEO ist es, sich zu überlegen, wie man mit den einzelnen Marken umgeht. Natürlich sind das Marketingüberlegungen, aber dafür werde ich bezahlt», so Deltenre. Als krönenden Abschluss wollte der Interviewer von der TV-Chefin wissen, wo sie sich eigentlich «ausheule», wenn sie geprügelt werde? «Geheult habe ich noch nie, das dürfen Sie mir glauben», gab Ingrid Deltenre zu Protokoll.