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Freitag
08.02.2008

Im Konflikt zwischen Bundesrat Pascal Couchepin und SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli ist am Freitag auch das deutschsprachige Schweizer Fernsehen (SF) in die Kritik geraten. Für ein Interview mit Mörgeli im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald habe SF keine Dreherlaubnis gehabt, kritisierte die Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora. Das ehemalige KZ sei «ganz offensichtlich im Sinne von Herrn Mörgeli für eine Innerschweizer parteipolitische Auseinandersetzung funktionalisiert» worden.

Der SF-Mitarbeiter sei darauf hingewiesen worden, dass die Filmaufnahmen nicht gestattet seien. Trotzdem habe er sich über die Regeln der Stiftung zum Schutz der Würde des Ortes und der Opfer hinweggesetzt, wird Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung, zitiert. Knigge forderte SF auf, an prominenter Stelle richtigzustellen, dass die Filmarbeiten gegen den ausdrücklich erklärten Willen der Stiftung erfolgt seien.

Der Streit entstand um eine Äusserung von Bundesrat Couchepin, der an einer Kommissionssitzung des Nationalrats von «Dr. Mörgele» statt von Auschwitz-Arzt Mengele sprach und anschliessend einen Versprecher geltend machte. - Siehe auch: Arbus hat genug vom SVP-Politcabaret am Fernsehen