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Mittwoch
29.11.2006

An einer Medienorientierung wird Schweizer Radio DRS am Donnerstag seine Vorwärtsstrategie vorstellen. Angesichts der allgemein sinkenden Radionutzung musste sich die Radioleitung etwas einfallen lassen. Herausgekommen ist ein Konzept für einen neuen Info-Kanal, dessen Einschaltquote zwischen fünf und zehn Prozent betragen soll. Diese und weitere Einzelheiten der neueren SR-DRS-Planung sind der aktuellen Ausgabe des Magazins «gazette Medienmagazin» zu entnehmen, die Anfang nächster Woche erscheint und die dem Klein Report vorliegt.

Gegenüber dem «gazette Medienmagazin» äusserte sich die Chefredaktion von SR DRS erstmals öffentlich über das Programm wie die Eckdaten des geplanten Info-Kanals, der im Herbst 2007 auf Sendung gehen und über Digitalradio (DAB), Kabel und im Internet zu hören sein soll. Unter Federführung des Radio-DRS-Chefredaktors arbeitet eine Projektgruppe bereits intensiv am neuen deutschsprachigen Nonstop-Nachrichtenprogramm des Radios. Kaum ein Jahr vor Sendebeginn sind folgende Eckwerte bekannt: Rund zwanzig Redaktorinnen und Redaktoren sollen ein neues Info-Programm gestalten. Vorgesehen sind umfassende Nachrichtenbulletins zur vollen und zur halben Stunde, im Viertelstunden-Takt gibts dazwischen Schlagzeilen zu hören. Im Programmraster eingeplant sind ferner Verkehrsmeldungen und Wetterberichte. Zwischentöne mit Musik soll es gemäss der derzeitigen Planung nicht geben.

Die Verantwortlichen von SR DRS erhoffen sich von ihrem geplanten Info-Sprössling einen entscheidenden Schub für das Radio der Zukunft. Radiodirektor Walter Rüegg gibt sich gegenüber «gazette Medienmagazin» entschlossen: «Wir müssen mit neuen Angeboten dabei sein, zum Beispiel mit DAB und dem neuen Info-Kanal. Und diesen Weg können und wollen wir auch nicht mehr rückgängig machen», unterstreicht Rüegg seine Strategie. Auch DRS-Chefredaktor Rudolf Matter ist überzeugt, dass «das Konzept trägt». Mittags um halb eins und abends um sechs übernimmt das News-Radio bis auf weiteres die Informationssendungen «Rendez-vous», «Echo der Zeit» und «Info 3» in voller Länge. «Das ist für die ersten ein bis zwei Jahre so vorgesehen», erläutert Matter gegenüber dem Medienmagazin. Später möchte er eigenständige Informations-Hintergrundsendungen ausstrahlen. Auch Splitprogramme, vergleichbar mit den Regionaljournalen, lassen sich vorerst nicht realisieren. Regionale Infos sind im neuen Kanal gemäss Planung nur zu hören, wenn sie nationale Bedeutung haben. Finanziert werden soll der SR-Nachwuchs aus den strategischen Reserven, sprich DRS-eigenen Mitteln, «die für Programm-Innovationen vorgesehen sind», versichert Radiodirektor Rüegg. - Siehe auch: SR DRS baut Stellen aus – trotz Sparpaket