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Dienstag
17.10.2006

Schweden hat einen «Schwarzseher»-Skandal. Mehrere Mitglieder der neuen Mitte-Rechts-Regierung haben zugegeben, zum Teil während Jahren keine Fernsehgebühren bezahlt zu haben. Migrationsminister Tobias Billström begründet dies damit, dass er in den zehn Jahren bis kurz vor der Ernennung zum Minister die Programme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu schlecht gefunden habe. Dann tauchte er für knapp eine Woche als «krank» ab. Er werde aber nicht zurücktreten, liess er noch verlauten.

Bereits vorher waren Handelsministerin Maria Borelius und Kulturministerin Cecilia Stegö Chilò wegen jahrelang nicht gezahlter TV-Gebühren zurückgetreten. Die drei Minister gehören der «Moderaten Sammlungspartei» des neuen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt an. Die Partei hatte die Verweigerung der TV-Gebühren jahrelang als Kampfmittel gegen das «linkslastige» öffentlich-rechtliche Fernsehen propagiert.

Im weiteren gab der neue Finanzminister Anders Borg am Dienstag im Frühstücksfernsehen zu, dass seine Familie ein Kindermädchen «schwarz» beschäftigt habe. Auch die zurückgetretenen Ministerinnen Maria Borelius und Cecilia Stegö Chilò hatten zugegeben, Schwarzarbeiter beschäftigt und damit Steuern hinterzogen zu haben.