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Freitag
17.11.2006

Nach den Protesten des Vatikans hat Italiens öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt RAI dem bekannten Showman Rosario Fiorello verboten, den Papst-Sekretär Georg Gänswein im Radio zu imitieren. Die Parodie des bayerischen Geistlichen hatte im Vatikan heftigen Protest ausgelöst. «Ich hoffe, dass diese Satiren sofort eingestellt werden, weil sie Kirchenmänner beleidigen», wurde Gänswein von der italienischen Nachrichtenagentur ADN Kronos zitiert. Es ist erstmalig, dass der Vatikan Radio- und Fernsehprogramme des italienischen Fernsehens derart direkt angreift.

Fiorello ist entrüstet über das Verbot: «Ich glaube nicht, dass ich wegen dieser Nachahmung in die Hölle kommen werde», spöttelte er. Noch ungewiss ist, ob der Komiker Maurizio Crozza weiterhin Papst Benedikt XVI. imitieren darf. Crozza verkleidet sich im Rahmen seiner satirischen Show «Crozza Italia» als Joseph Ratzinger und imitiert dessen bayerischen Akzent. Das Programm wird wöchentlich vom Privatkanal «La 7» gesendet. In einem Leitartikel hatte die von der italienischen Bischofskonferenz herausgegebene Zeitung «L`Avvenire» vergangene Woche die entsprechenden Programme als «vulgär» und «unterstes Niveau» bezeichnet. Es gehöre sich nicht, mit dem Papst einen Mann anzugreifen, von dem man vermute, dass er sich nicht verteidigen werde, hiess es. «Avvenire» denkt laut über mögliche juristische Schritte nach.