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Montag
20.11.2006

Zürich wird Austragungsort des «slam08», des 12. Deutschsprachigen Poetry Slams. Erwartet werden 250 Slam-Poeten und -poetinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Veranstalter Martin Otzenberger und Patrick Armbruster erwarten fast 6000 Besucher, was den Anlass zu einem der grössten Literaturfestivals der Schweiz machen würde, wie sie am Montag mitteilten. Beim Wettstreit müssen die Teilnehmer in den Sparten «Einzel», «Team» und «u20» Selbstgeschriebenes vortragen. Das Publikum entscheidet dabei lautstark über die besten Gedichte und Kurzgeschichten, aber auch über die beste Performance.

Slam Poetry wurde 1986 vom Chicagoer Bauarbeiter und Hobbylyriker Marc Smith alias «Slampapi» erfunden. Smith störte es, dass Dichterlesungen immer so dröge sind. Deshalb etablierte er im Green-Mill-Jazzclub in Chicago öffentliche Lesungen, bei denen das Publikum Preise vergab. Die Zuspruch heischende Form des Wettbewerbs generierte schnell eine besondere Art Lyrik, bei der Performance und Publikumsgaudi wichtiger sind als literarische Qualitäten. Slam-Schlachten schwappten 1994 auch nach Japan und Europa über. 1999 erreichte die Welle die Schweiz. Mit Exponenten wie Jürg Halter, Pedro Lenz, Christian Uetz und Gabriel Vetter hat die Schweizer Slammer-Szene den Anschluss an die Weltszene gefunden. Gabriel Vetter hat bereits verschiedene lebhaft beklatschte Auftritte vor Vertretern der Schweizer Kommunikationsbranche (Verlegertagung St. Moritz, Publimag-Tag der Fach- und Spezialpresse Zürich) absolviert.