Weil die Südostschweiz-Mediengruppe in Chur bei der Engadin Press in Samedan zehn Leute entlassen hat, verlangt die Mediengewerkschaft Comedia einen Sozialplan. Konzernchef Hanspeter Lebrument will davon aber nichts wisssen. Die Engadin Press sei keine eigenständige Firma, sondern eine Filiale der Südostschweiz Print AG mit total 160 Beschäftigten. Deshalb handle es sich bei den zehn im November ausgesprochenen Kündigungen nicht um eine Massenentlassung. Ein Sozialplan sei nicht nötig, sagte Verleger Lebrument am Donnerstag auf Anfrage.
Die 10 von insgesamt 27 Stellen bei der Engadin Press sind vor allem wegen der Schliessung der Kalender-Ausrüsterei gestrichen worden. Dem Abbau wurden laut Lebrument 10 neue Stellen im Raum Engadin entgegengestellt. Inzwischen sei die Arbeitssituation von lediglich zwei oder drei Mitarbeitenden noch ungelöst. Die Gewerkschaft Comedia dagegen teilte am Donnerstag mit, die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter fänden nur schwer eine neue Stelle im Engadin. Die meisten seien zwischen 20 und 30 Jahre im Betrieb, mehrere über 60 Jahre alt.
Comedia wurde nach einer Mitarbeiterversammlung von Anfang Januar beauftragt, mit der Geschäftsleitung der Südostschweiz einen Sozialplan auszuhandeln. Die Engadin Press wurde im Dezember 2001 in die Südostschweiz Print integriert. Zuvor hatte die Churer Mediengruppe die Aktienmehrheit der Druckerei im Oberengadin übernommen. - Siehe auch: Zeitungskrieg im Engadin und «Engadiner Wochenzeitung» mit Herausgeberrat
Donnerstag
10.01.2008