Was die Journalisten und Journalistinnen im Horrortrip Johnny Depp vs. Amber Heard nicht schafften, versucht nun Netflix mit der Frage: Wie beeinflussten die sozialen Medien diesen Gerichtsprozess?
Regie führt Emma Cooper, die mit «The Mystery of Marilyn Monroe: The Unheard Tapes» für den Emmy und den Bafta nominiert wurde. Der Klein Report hat sich die Serie angeschaut. Fazit: Eine echte Storyline fehlt, die Zusammenschnitte der beiden Zeugenaussagen von Depp vs. Heard mit Social-Media-Milliarden-Takes überzeugen.
Bei Johnny Depp vs. Amber Heard spielte die Richterin eine unappetitliche Rolle. Nicht nur liess sie über 6’000 Dokumente nicht zum Prozess zu – Beweise, die Heard genutzt hätten, wenn die Netflix-Serie hier präzise ist, – sondern entschied zudem, in einem Fall von häuslicher Gewalt die Kameras zuzulassen. Das war verheerend.
Erst diese Aufnahmen ermöglichten es Bots, Fans und Influencern, auf Kosten von Amber Heard so viel Netztraffic zu generieren – TikTok war dabei führend.
Johnny Depp vs. Amber Heard war die Social-Media-«Battle of Optics» mit über vier Milliarden Tiktok Views. Wer sich mit der Macht von Social Media befasst, kommt um diese Netflix-Serie nicht herum.
Die britische Zeitung «The Guardian» nannte den Prozess, der 2022 lief, eine «Orgie der Frauenfeindlichkeit».
Amber Heard hatte in diesem Prozess von Anfang an auch nie nur den Hauch von einer Chance gegen Johnny Depp.