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Montag
23.10.2006

Die iranischen Behörden haben eine reformorientierte Zeitung eine Woche nach ihrem ersten Erscheinen geschlossen. Oppositionelle und Journalisten sahen das Verbot als erneuten Versuch der Regierung, kritische Stimmen zu unterdrücken. Die Behörden werteten die Zeitung «Rusegar» offenbar als die Nachfolgerin der reformerischen Zeitung «Schark», die bereits im September verboten wurde. «Rusegar» wurde nun am Montag geschlossen. Viele der «Rusegar»-Journalisten hatten bereits bei «Schark» gearbeitet.

«Es steht fest, dass das regierende System im Iran keine andere Stimme neben sich duldet», sagte ein Journalist, der für «Rusegar» und «Schark» arbeitete. Politische Beobachter sagten, «Schark» habe trotz der relativ geringen Auflage von 130 000 Exemplaren schnell an Popularität gewonnen. Die Regierung habe befürchtet, dass sich die Zeitung zu einem Sammelplatz und Sprachrohr der Reformer entwickeln würde.