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Donnerstag
30.11.2006

Die in Zug ansässige Center-Tainment will den schwer angeschlagenen Freizeitparkbetreiber Euro Disney übernehmen. Die seit September in Frankfurt kotierte, wenig bekannte Gesellschaft hat ein unfreundliches Übernahmeangebot gemacht, wie am Donnerstag bekannt wurde. Über Center-Tainment ist wenig bekannt. Verwaltungsratspräsident und CEO ist Ulf Werner. Weitere Verwaltungsräte sind der Aargauer Berater Jack Käser sowie Hermann Wattenhofer aus Dietikon. «Hinter dem Vorhang» werde Center-Tainment von sehr erfahrenen Managern der Freizeitindustrie beraten, hiess es weiter. Center-Tainment bleibe nicht auf Euro Disney fokussiert. Es würden bereits Verhandlungen mit weiteren kleineren, europäischen Freizeitunternehmen geführt.

Demnach sollen sich die Kleinaktionäre an einer Palastrevolution beteiligen: Center-Tainment will mindestens 50,01 Prozent der Aktien erwerben. An der seit Jahren ums Überleben kämpfenden Euro Disney hält der US-Konzern Walt Disney Company mit knapp 40 Prozent den Löwenanteil. Der saudi-arabische Prinz Alwaleed bin Talal als weiterer Grossaktionär besitzt knapp 10 Prozent. Euro Disney ist an der Pariser Börse kotiert. Zuletzt meldete Euro Disney eine halbe Million Disneyland-Besucher mehr als im Vorjahr, aber einen Verlust von gut 73 Millionen Euro.

Den Publikumsaktionären offeriert Center-Tainment je Euro-Disney-Aktie 0.11 Euro in eigenen Aktien. Gegenwärtig notiere die Euro-Disney-Aktie nur bei 0.06 Euro, hält Center-Tainment in einer Medienmitteilung vom Donnerstag fest. Center-Tainment erwarte «sehr harten» Widerstand des Managements und des Hauptaktionärs Walt Disney, schliesslich wolle man das Management auswechseln und mit eigenen Leuten besetzen.