Die Europäische Union will die Regeln für die Fernsehwerbung lockern. Die EU-Kulturminister wollen gemäss ihrer Grundsatzeinigung vom Montag in Brüssel zudem Product Placement nicht absolut verbieten. Trotz eines grundsätzlichen Verbots für die Produktplatzierung sollen die EU-Staaten Ausnahmen festlegen können, etwa bei Serien, Spielfilmen und in Sportprogrammen. Ein absolutes Verbot hätte es beispielsweise verunmöglicht, James-Bond-Filme zu zeigen: In «Die Another Day» platzierten 20 Firmen ihre Produkte und bezahlten dafür 70 Millionen Dollar.
Die Produktplatzierung ist der umstrittenste Punkt der neuen EU-Fernsehrichtlinie. Sie soll einheitliche Regeln für Programme schaffen und für Übertragungen über Kabel, Satellit, Internet und herkömmliche Ausstrahlung gleichermassen gelten. Einbezogen wird auch Video on Demand. Grundsätzlich einigten sich die EU-Staaten auch auf neue Obergrenzen für die klassische Fernsehwerbung. Fernsehfilme, Kinospielfilme und Nachrichten von mehr als 30 Minuten Länge dürfen in jeder halben Stunde nur einmal unterbrochen werden.
Eine Tagesobergrenze für Werbung soll es nicht mehr geben, allerdings sollen je Sendestunde höchstens 12 Minuten Werbung ausgestrahlt werden dürfen. Nicht durchsetzen konnten sich diejenigen Länder, die mehr eigene Vorschriften bei der Ausstrahlung von Sendungen von Sendern ausländischer Herkunft durchsetzen wollten. Ob die Regeln so in Kraft treten können ist noch offen, weil auch das EU-Parlament zustimmen muss.
Montag
13.11.2006