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Mittwoch
18.10.2006

100 Jahre «Neue Wege» - das ist eine 100 Jahre dauernde kritische linke Stimme im Blätterwald, die sich stets in die grossen politischen und theologischen Diskussionen eingemischt hat. Von 1942 bis 1944 unterstand die Zeitschrift der Vorzensur, weshalb Redaktor Leonhard Ragaz sie für kurze Zeit einstellte und die Hefte als ungebundene Blätter in Briefumschlägen verschickte, wie der Zürcher Verlag der Zeitschrift in der Jubiläumsausgabe vom Mittwoch schreibt.

Heute firmiert «Neue Wege» mit dem Untertitel «Zeitschrift des Religiösen Sozialismus» und führt die Diskussionen über die Konfessions-, Religions- und Parteigrenzen hinweg weiter. Am 4. November findet im Stadthaus Zürich die Jubiläumsfeier statt. Das Jubiläumsheft hat den dreifachen Umfang. Ein Schwerpunkt der Ausgabe bildet ein Essay von Brigit Keller über die Wirkkraft der Worte, die freilich durch Sprachmissbrauch und Sprachzerstörung gefährdet seien. Weshalb Brigit Keller frage, ob nicht eine Theologie des Schweigens angebracht wäre, wird im neuen Heft beantwortet.

Am Anfang der Zeitschrift stand ein Suchprogramm jenseits des 1906 herrschenden Streites zwischen den kirchlichen Richtungen im Protestantismus. Die erste Nummer erschien im November 1906; der Untertitel damals hiess «Blätter für religiöse Arbeit». Der Theologische Verlag Zürich gibt im April 2007 das Buch von Ruedi Brasssel über die Geschichte der «Neuen Wege» heraus. - Weitere Informationen www.neuewege.ch