Präsident Marc Furrer von der Eidgenössischen Kommunikations-Kommission (ComCom) zieht zehn Jahre nach der Liberalisierung des Schweizer Telekommarktes eine positive Bilanz. Die Ziele - gute Qualität der Telekomdienste, tiefere Preise und garantierte Grundversorgung - seien erreicht worden. «Heute können wir feststellen, dass die Preise im Schnitt um mindestens 50 Prozent gefallen sind und die Schweiz eine der modernsten Telekom-Infrastrukturen hat», sagte Furrer in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag. So schreibe die Grundversorgung einen Breitband-Internet-Zugang vor, was sonst nirgendwo auf der Welt der Fall sei.
Es herrscht aber nicht nur eitel Sonnenschein. Dass neben der Swisscom nicht ein oder zwei andere grosse Telekomunternehmen entstanden, bezeichnete Furrer als «ungelöstes Problem». Die Marktanteile der Ex-Monopolistin seien nach wie vor hoch, je nach Gebiet zwischen 40 und 90 Prozent. Dass die Swisscom die Marktöffnung zu verzögern versuche, sei «frustrierend», räumte Furrer ein. «Es war deshalb falsch, die Entbündelung der letzten Meile, der Hausanschlüsse der Swisscom, nicht schon 1998 einzuführen. Wir hätten heute günstigere Breitband-Angebote, auch von der Swisscom-Konkurrenz, wenn dies geschehen wäre.»
Freitag
11.01.2008