Der Schriftsteller Christoph Hein erhält den Aachener Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2008 mit einem Preisgeld von 20 000 Euro (32 000 Franken). Die Auszeichnung zählt zu den höchstdotierten deutschen Literaturpreisen. Heins Werk, das mehr als 25 Bücher umfasst, sei vielseitig, sein Schaffen zeitbezogen und sein Schreiben von gesellschaftlichem Engagement geprägt, begründete die Hasenclever-Gesellschaft am Donnerstag ihre Wahl. «Mit seinen Romanen übt Hein eine ungeheure Sogkraft auf den Leser aus», sagte der Vorsitzende Jürgen Egyptien. Der in Berlin lebende 63-jährige Schriftsteller gilt als «poetischer Chronist» der DDR und früher Seismograph ihres Untergangs.
«Ich nehme für mich in Anspruch, seit 1974 elfmal das Ende der DDR beschrieben zu haben», hatte er einmal gesagt. Sein erster Roman «Horns Ende» (1985) über den Stalinismus der frühen DDR oder «Der Tangospieler» (1989) über den Stasi-Alptraum der späten DDR wurden in Ostdeutschland unter der Hand weitergereicht. Im DDR-Schriftstellerverband zählte Hein bis zum Herbst 1989 zu den Aussenseitern. In der Nachwendezeit wurde der unermüdliche Schreiber mit einer Fülle von Preisen bedacht. Von 1998 bis 2000 war Christoph Hein erster Präsident der vereinigten deutschen Schriftstellervereinigung, PEN-Club.
Donnerstag
07.02.2008