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Mittwoch
08.11.2006

In China kann man für regierungskritische private E-Mails ins Gefängnis kommen. Das Delikt heisst Cyber-Dissidenz und wird mit Hilfe internationaler IT-Firmen verfolgt. Am «Writers in Prison»-Tag informieren die Schweizer PEN-Zentren darüber. Trotz der viel gelobten wirtschaftlichen Öffnung gehört China zusammen mit dem Kongo, Kuba und der Türkei immer noch zu den Ländern, die die freie Meinungsäusserung am stärksten unterdrücken. Mit der Ausweitung der Repression auf das Internet hat sich die Lage dieses Jahr sogar verschärft, wie Organisationen wie PEN und Reporter ohne Grenzen bemängeln.

Mit Veranstaltungen in Lugano, Zürich und Genf thematisieren die drei Schweizer PEN-Zentren anlässlich des alljährlichen «Writers in Prison Day» vom 14. bis zum 16. November, das in der Schweiz noch wenig bekannte Problem des «Grossen chinesischen Firewalls» gegen Cyber-Dissidenz. Als Referent geladen ist der in Bern geborene und in Beijing aufgewachsene Lyriker und Journalist Yang Lian, der seit dem Tiananmen-Massaker 1989 in London im Exil lebt. Mit ihm kommt der Chemiker, Autor und Generalsekretär des Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums, Yu Zhang.