Einer der Grundpfeiler des Internets, die Unentgeltlichkeit des Datentransfers, beginnt zu wackeln: Die Schweizer Kabel-TV-Firma Cablecom versucht, von Internet-Anbietern Geld für den Datenaustausch zu verlangen. Weil diese nichts davon wissen wollen, stehen die Cablecom-Kunden (Hispeed) im Stau, weil ihre E-Mails lange Umwege in Kauf nehmen müssen. Dies berichtete die Ringier-Zeitung «Cash daily» am Donnerstag. Die Cablecom habe die unentgeltlichen Peering-Abkommen mit den zwölf anderen Schweizer Internet-Providern (ohne Sunrise und Bluewin) gekündigt, heisst es in dem Bericht. Wer weiterhin mit der Cablecom Daten austauschen wolle, müsse pro 10 Mbit/s 320 Franken bezahlen, laute die Forderung des Kabelnetzbetreibers. Allerdings sei bis jetzt nur Cybernet auf die Forderung eingegangen, um keine Kunden zu verlieren. Die dadurch entstehenden Verzögerungen für Cablecom-Kunden haben laut «Cash daily» bereits zu «reihenweisen» Kündigungen geführt. Der Ausfall für Cablecom betrage bereits eine einstellige Millionensumme, behauptet Fredy Künzler, Chef der Konkurrenzfirma Init7, in dem Zeitungsbericht.
Donnerstag
09.11.2006